Triberg – Am ersten Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember, öffnet der Triberger Weihnachtszauber seine Tore und lädt Besucher zum Verweilen, zum Träumen, zum Staunen und Genießen angesichts der eine Million Lichter, liebevoll dekorierten Aktionsflächen und zahlreichen Veranstaltungen rund um die Triberger Wasserfälle ein. Es wird das letzte Mal sein, dass die Veranstaltung in dieser Form stattfindet. Die geistigen Väter und Verantwortlichen des längst bundesweit bekannten Events zwischen Weihnachten und Neujahr, Thomas Weisser und Rainer Huber, werden sich nach über 20 Jahren und 19 erfolgreichen Veranstaltungen zurückziehen.
Kurz bevor sich also zum letzten Mal der Vorhang hebt für weihnachtliches Flair und ein hochwertiges und abwechslungsreiches Showprogramm – immerhin präsentieren sich über die sechs Veranstaltungstage mehr als 170 Showacts auf vier verschiedenen Ebenen –, erinnern sich Thomas Weisser und Rainer Huber, wie alles begann, und verraten, dass der erste Weihnachtszauber 2004 durchaus von Selbstzweifeln geprägt war.
„Entstanden ist die Idee, als Rainer Huber und ich von einer Geschäftsreise aus den USA zurückgeflogen sind“, erzählt Thomas Weisser im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Zuvor waren sie in einer Stadt in Wisconsin, wo eine ähnliche Veranstaltung aufgezogen wurde. „Wir haben gesagt, dass das doch auch etwas für Triberg wäre in einer Zeit zwischen den Jahren, wo sonst nicht viel geboten ist“, sagt Weisser. Von der Idee begeistert, stellten sie das Konzept im Gemeinderat vor. Die Ernüchterung folgte umgehend. „Wir wurden vom Gemeinderat abgekanzelt wie Schülerbuben“, erinnert sich Rainer Huber. Heute kann er darüber lachen, damals nicht.
Die beiden Geschäftsmänner zogen die Veranstaltung dennoch durch. Hängten 70.000 Lichter ins Wasserfallgebiet und bauten ein paar Verpflegungsstände auf. Und dann geschah – zunächst nichts. „Am ersten Tag hat es geschüttet wie aus Eimern, da kam praktisch niemand“, erinnert sich Weisser. Schnell entstand der innerliche Schwur, „nie wieder eine Freiluft-Veranstaltung zu machen“. Der Schwur war am zweiten Tag hinfällig, als bei trockenem Weihnachtswetter Hunderte Besucher aufs Gelände strömten und sich an den Lichtern erfreuten. „Daraus hat sich schließlich alles entwickelt“, so Weisser. In den Folgejahren wurde nicht nur in die Erweiterung des weihnachtlichen Equipments investiert, sondern auch die Infrastruktur rund um den Wasserfall ausgebaut.
Huber und Weisser betonen auch, „dass es ohne Bürgermeister Gallus Strobel den Weihnachtszauber so nicht geben würde“. Der Triberger Rathauschef habe das Konzept immer unterstützt.
Fragt man das Veranstalterduo nach den Höhepunkten in 20 Jahren Triberger Weihnachtszauber, sprudelt es aus ihnen heraus. „Wir haben, abgesehen von den einzigartigen Shows, sehr viele tolle Erlebnisse gehabt“, so Weisser. Dazu gehörte beispielsweise die Prämierung zur Best Christmas City 2016. Oder die erfolgreichen SÜDKURIER-Sonderzüge. Auch das Fernsehen war mehrfach zu Gast. Hier musste großer Aufwand betrieben werden. „Für eine RTL-Produktion mit Hannes Schwarz mussten wir den Weihnachtszauber mitten im Hochsommer nachstellen“, erinnert sich Weisser. Und auch Florian Silbereisen war für Aufnahmen zu seiner 100.000-Lichter-Show zu Gast.
In 20 Jahren Weihnachtszauber sei aber auch nicht immer alles glatt gelaufen. So erinnern sich Weisser und Huber an die 2010 geplante Feuerwerk-WM, „für die wir keine einzige Anmeldung bekommen haben“. Auch der schwere Unfall von Feuerkünstler Hannes Schwarz 2015 bleibt den beiden Triberger Veranstaltern im Gedächtnis.
In all den Jahren überwiegen aber die freudigen Ereignisse, auf die sich nicht nur Thomas Weisser und Rainer Huber, sondern auch die zahlreichen Akteure auf der Bühne und Helfer hinter den Kulissen, die den Triberger Weihnachtszauber ab übermorgen für sechs Tage erstrahlen lassen, freuen.
Hier gibt‘s Tickets
Der Triberger Weihnachtszauber findet vom 25. bis 30. Dezember täglich von 14 bis 21 Uhr statt. Tagestickets können noch bis 24. Dezember vergünstigt online gekauft werden. Für die Veranstaltungstage 27. und 28. Dezember sind keine Tickets mehr verfügbar. Online-Ticketing und Programm im Internet: http://www.triberger-weihnachtszauber.de
Sie sind dieleisen Stars
Triberg (spr) Mit mehr als 150 Shows an sechs Tagen bietet der Triberger Weihnachtszauber ein abwechslungsreiches Showprogramm. Dabei sind es nicht immer die spektakulären Auftritte, die bei den Besuchern besonders gut ankommen. Auch die eher leisen und besinnlichen Klänge haben große Fans. Seit vielen Jahren gehört hier die Pianistin Gabriele König zu den eher leisen Stars des Weihnachtszaubers. Wenn sie, allein oder im Duo mit ihrer Tochter, ihre klassischen und weihnachtlichen Melodien spielt, finden sich, angelockt von den leisen Tönen, nach und nach immer mehr Zuhörer im weihnachtlichen Kurhaus ein, um die Musik zu genießen. Gabriele König wird an den beiden Weihnachtsfeiertagen jeweils ab 15 Uhr im Kurhaus spielen.
Auch die Magic Acoustic Guitars gehören zu den Vertretern zwar feuriger, aber dennoch sanfter Töne, sie werden am 28. Dezember zu hören sein. Zu den leisen Artisten gehört ebenso das Duo Ying-Ling, das chinesische Akrobatik in höchster Vollendung vollführt. Sie alle und noch viele weitere Künstler sorgen dafür, dass man inmitten des Weihnachtszaubertrubels immer wieder einen Platz findet, bei dem man für einige Augenblicke entspannen und zur Ruhe kommen kann – um sich dann erneut in das Geschehen auf dem Wasserfallareal und an der Naturbühne zu stürzen.