Zukünftig wird der Blitzeranhänger in und um Tuttlingen der Stadt auch gehören. Die Stadtverwaltung wird den sogenannten Enforcement-Trailer zur Geschwindigkeitsüberwachung dauerhaft anschaffen. Darüber informiert sie in einer Pressemitteilung Eine entsprechende Empfehlung gab am Montag der Verwaltungsauschuss ab.
Überall kann geblitzt werden
„Der Enforcement Trailer verbindet die Vorteile einer stationären mit denen einer mobilen Überwachungsanlage“, so Fachbereichsleiter Benjamin Hirsch. Wie die klassischen stationären Blitzer könne er ohne Personal eingesetzt werden. Gleichzeitig sei er aber so flexibel wie die personalintensive Geschwindigkeitsüberwachung von Hand und könne kurzfristig an jedem beliebigen Ort der Stadt eingesetzt werden. „Niemand kann sicher sein, dass auf seiner Strecke nicht gerade geblitzt wird“, so Hirsch.
Und die Kosten?
Finanziert wird das 190.000 Euro teure Gerät aus dem Budget, das ursprünglich für stationäre Radaranlagen vorgesehen war. Mit diesen habe man aber – wie in den meisten Städten – die Erfahrung gemacht, dass viele Autofahrende nur kurz abbremsen, um dann nach dem Blitzer wieder Gas zu geben, erklärte Hirsch. Für die Verkehrssicherheit in der Stadt sei es daher sinnvoller, wenn man überall mit einer Tempokontrolle rechnen müsse.
An besonderen Gefahrenstellen
Für zwei Testmonate hatte die Stadt das rund 190.000 Euro teure Gerät bis jetzt ausgeliehen, nach der Empfehlung des Verwaltungsausschusses wird sie es nun dauerhaft erwerben. Eingesetzt werden soll der kantig geformte Anhänger vor allem dort, wo es besondere Gefahren gibt – zum Beispiel bei Kindergärten oder Schulen.
Außerdem wird die Stadt künftig noch stärker auf Hinweise aus der Bürgerschaft reagieren, wenn Beschwerden über Raser eingehen. Die Tatsache, dass der Anhänger ohne Personal und somit rund um die Uhr an wechselnden Orten eingesetzt werden kann, macht dies möglich.
Beschwerden begründet
Dass die Beschwerden aus der Bürgerschaft in der Regel begründet seien, habe eine erste Auswertung der Einsätze des Enforcement-Trailers ergeben: So wurden in Tempo-30-Zonen Geschwindigkeiten von bis zu 85 Stundenkilometer gemessen, der absolute Rekord wurde in der Donaueschinger Straße gemessen, wo der Spitzenreiter mit 118 statt der erlaubten 50 Stundenkilometer unterwegs war.
Verstärkt in Wohngebieten
„Jeder vierte tödliche Unfall geht auf überhöhte Geschwindigkeit zurück“, betonte Benjamin Hirsch, folglich sei der Hauptgrund für die Anschaffung die Verkehrssicherheit. Daher werde man den Anhänger künftig verstärkt auch in Wohngebieten einsetzen, auch wenn dort aufgrund der geringen Verkehrsdichte nicht mit hohen Einnahmen zu rechnen sei.