Tuttlingen (pm/jem) Beim Projekt Stadtbahnhof stehen Änderungen an: Die bislang für die Projektentwicklung vorgesehene Firma Schoofs Immobilien Frankfurt hat Insolvenz beantragt. Laut einer Mitteilung plant die Stadt Tuttlingen nun, die Sanierung des Bahnhofsgebäudes in eigener Regie in Angriff zu nehmen. Morgen wird sich der Technische Ausschuss mit dem Thema befassen. Der Insolvenzantrag hat Folgen für das Tuttlinger Projekt: Bisher war Schoofs als Projektentwickler und Investor vorgesehen – sowohl für die Sanierung des denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes als auch für die Neubebauung des ehemaligen Güterbahnhof-Geländes. Hier waren unter anderem ein Parkhaus und ein Hotel geplant. Der Bahnhofsvorplatz und der neue Busbahnhof werden von der Stadt als Bauherrin realisiert.

Zumindest die Sanierung des Bahnhofsgebäudes soll weiter vorangetrieben werden. Die Stadtverwaltung strebe daher nun an, die Sanierung des Bahnhofs in eigener Regie anzustoßen. Im Technischen Ausschuss wird erstmals über die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie für die künftige Nutzung des Bahnhofs beraten. Auf der Grundlage dieser Studie könnte die Stadt dann mit der Sanierung des Gebäudes starten. Einen solchen Schritt hatte die Stadt bereits in Erwägung gezogen, bevor jetzt die Insolvenz von Schoofs bekannt wurde, heißt es weiter. Der Grund: Das Bahnhofsgebäude sollte vorgezogen saniert werden, parallel zum Neubau des Vorplatzes.

Eine Zusage hierzu seitens Schoofs habe sich mehrfach verzögert. Da es aber sinnvoll sei, Bahnhofsvorplatz und -gebäude zeitlich aufeinander abgestimmt zu sanieren, überlegte sich die Stadtverwaltung bereits eine Lösung. „Mir war es wichtig, dass wir hier frühzeitig an einen Plan B dachten“, so Oberbürgermeister Michael Beck. „Wir werden also unabhängig von der aktuellen Entwicklung die Sanierung des Bahnhofs vorantreiben.“ Da bislang mit Schoofs kein Vertrag unterzeichnet wurde, sei die Stadt hier unabhängig.