Die Tuttlinger Stadtbusse sollen ab Mai 2024 bis 24 Uhr fahren. Eine entsprechende Empfehlung habe der Technische Ausschuss des Gemeinderats am Donnerstag gegeben, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Vor allem die zentralen Linien des Stadtverkehrs werden künftig bis spät in die Nacht bedient.

Konkret geht es um die Linien 1 (Brunnental/Lohmehlen), 2 (Lohmehlen/Thiergarten) 3 (Ludwigstal/Thieregarten), 7 (Möhringen) und 8 (Wurmlingen). Außerdem sieht das Konzept eine neue Linie 10 nach Nendingen vor, die zu Abend- und Nachtstunden den Bahnverkehr ersetzt. „Wir bekommen hier eine spürbare Verbesserung des Angebots“, so OB Michael Beck.

Die Stadt führt das erweiterte Angebot parallel zum überarbeiteten Konzept des Landkreises ein. Dieses sieht vor, dass in den Städten und Gemeinden außerhalb vom Tuttlingen künftig bis 24 Uhr ein On-Demand-System mit Kleinbussen unterwegs ist. Da das bisherige Stadtbussystem in Tuttlingen nur bis 22 Uhr verkehrt, hätte dies bedeutet, dass ÖPNV-Nutzer aus dem Umland nachts zwar nach Tuttlingen kommen, dort aber keinen spätabendlichen Nahverkehr mehr vorfinden. Ab 1. Mai ist dann der ganze Landkreis bis 24 Uhr mit dem Bus erreichbar. Die Buslinien innerhalb der Stadt fahren nach einem festen Fahrplan, die Busse im Kreisgebiet müssen nach 22 Uhr angefordert werden und fahren nach Bedarf. Dies gilt auch für die regionalen Linien, die Haltestellen in der Stadt anfahren.

Das neue ÖPNV-Zwischenkonzept kostet jährlich rund 82.000 Euro. Im ersten Jahr kommen 162.000 Euro für die Umstellung dazu. Nach einem Jahr wird Bilanz gezogen, wie sich die neuen Angebote bewähren und ob Nachbesserungen nötig sind. „Wer eine bessere Auslastung des ÖPNV erreichen will, muss zuerst einmal das Angebot verbessern“, so Baudezernent Florian Steinbrenner, „und das kostet zunächst.“ Dass dieses Vorgehen funktioniert, zeige das Beispiel des Ein-Euro-Tickets. Auch hier ging die Stadt mit einem neuen Angebot in Vorleistung und seither sei der Ticketverkauf um 260 Prozent gestiegen.