Unterkirnach Vom damals allgegenwärtigen Tennisfieber ließ man sich vor 50 Jahren auch in Unterkirnach anstecken. Bei einem geselligen Treffen ist im Frühjahr 1975 die Idee zur Gründung eines eigenen Tennisclub entstanden, wissen die Analen des Vereins. Initiatoren waren Klaus Kessler, Hans Brinckmann und Claus Fuchs. Dank der Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Siegfried Baumann war dann auch schon bald ein Gelände für den Platzbau gefunden. Und auch erste Gespräche mit einem Tennislehrer fanden statt.

Am 31. Oktober dieses Jahres trafen sich schließlich zahlreiche Interessierte im Rathaus. Eine Kommission erarbeitete eine Satzung. Um Spenden für den künftigen Verein zu sammeln, machte bei dieser Besprechung ein Hut die Runde. Mit 70 Mark Startkapital konnte die Clubgründung in Folge dieser Sammlung starten.

Bei der Gründungsversammlung am 12. Dezember traten 33 Mitglieder dem neuen Tennisclub bei. Zum Vorsitzenden wurde Klaus Kessler gewählt. Gebürtige Unterkirnacher betrachteten die Vereinsgründung allerdings mit gewisser Zurückhaltung. Nur einer trat dem Verein zunächst bei.

Im Februar startete der neu gegründete Verein mit dem Bau seiner drei Plätze. 100.000 Mark sollten diese laut Voranschlag kosten. Für 10.000 Mark wollten die Mitglieder Eigenleistungen erbringen. 15.000 Mark schoss die Gemeinde zu. Am 6. Juni konnten die neuen Tennisplätze eröffnet werden. Die Mittliederzahl war mittlerweile auf 90 gestiegen. Tenniserfahrung hatte aber keiner der Spieler. Beim ersten Vereinsturnier war der Aufschlag von unten deshalb noch ein gerne gewählter Spielzug. Ein Bauwagen fungierte zunächst als Clubhaus. Waschgelegenheit war ein Wasserhahn, der an den Platzregner angeschlossen war. Toilette fürs kleine Geschäft war in der Nachbarschaft der Viehdurchlauf der Familie Bähr.

Weniger rustikal ging es bei den in dieser Zeit jährlich stattfindenden Bällen des Tennisclubs zu. Manchmal kamen die Mitglieder dabei sogar in den Genuss von Livemusik. 1977 beschloss man in der Hauptversammlung, auch ein Clubhaus zu bauen. Dessen Baubeginn zog sich allerdings bis 1981. Ende September 1982 konnte es eingeweiht werden.

Sein 50-jährigen Vereinsbestehen möchte der Tennisclub Unterkirnach am Samstag, 5. Juli, mit vielen Besuchern feiern. Das Jubiläumsfest startet um 13 Uhr mit einem Sektempfang sowie anschließenden Grußworten und Ehrungen. Um 15 Uhr erwartet die Besucher ein bemerkenswerter Showkampf. Dabei werden der 16-jährige Robin Männl und der 14-jährige Bekir Cinar, beides Spieler des Tennisclubs Blau-Weiß Villingen, gegeneinander antreten.

Bei den Deutschen Meisterschaften der U16 erspielte sich Robin Männl, der baden-württembergische Vizemeister seiner Altersklasse im Einzel, jüngst mit seinem Freiburger Partner Jakob Joggerst den dritten Platz im Doppel. Auch sein Showkampf-Gegner Bekir Cinar machte mit einigen Erfolgen von sich reden. So gewann er beispielsweise den dritten Platz im Doppel der U16 beim Tennis Europe Turnier im finnischen Oulu.

Anschließend, ab 17 Uhr, wird es im Festzelt am Unterkirnacher Sportplatz gemütlich. Dort wird auch eine Fotoshow zur 50-jährigen Vereinsgeschichte zu sehen sein.