Unterkirnach – Es war das Jahr der eskalierten Zwangsräumung im Panoramaweg, auf das die Feuerwehr Unterkirnach bei der Hauptversammlung zurückschaute. Mit gemischten Gefühlen, wie Kommandant Tobias Weißer und Bürgermeister Andreas Braun berichteten. Doch darüber hinaus berichtete der Kommandant auch über positive Punkte.

Zum einen möchte in Unterkirnach natürlich keiner solch eine Situation erleben wie bei der Zwangsräumung. Andererseits äußerte Tobias Weißer aber auch seinen Stolz darüber, wie stark sich seine Mannschaft bei diesem Einsatz nach der Alarmierung präsentierte. „Wenn es darauf ankommt, kann ich auf jeden Einzelnen zählen. Bei diesem Einsatz haben wir gezeigt, was wir können.“ Die Unterkirnacher Wehr war am Tag der Zwangsräumung und nochmals am Folgetag im Einsatz, um unter anderem den Brandschutz an der Einsatzstelle zu sichern.

Bei den positiven Aspekten ging Weißer zum Beispiel auf die kürzer gewordene Ausrückzeit ein. Noch sei man nicht da, wo man hinwolle, aber es werde besser, erklärte er. Außerdem sei der Ausbildungsstand seiner Mannschaft gut und auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde funktioniere prima. Bezüglich des Gerätehauses, das sich als nicht mehr zeitgemäß herausstellte, und der Ersatzbeschaffung eines Löschfahrzeuges sei man in Kontakt. „Wir werden sehen, wie wir da weitermachen“, so der Kommandant. Ein neuer Anhänger konnte im Dezember in Betrieb genommen werden.

Wie wichtig eine gute technische Ausstattung neben dem Ausbildungsstand ist, zeigt die lange Liste ganz verschiedener Einsätze, zu denen die Wehr im vergangenen Jahr alarmiert wurde. So war man unter anderem zur Tierrettung zweier Kälber, die bis zum Hals in einer Güllegrube standen, unterwegs. Aber auch kleinere Brandeinsätze, die Beseitigung von Sturmfolgen, die Sicherstellung einer Notwasserversorgung für einen landwirtschaftlichen Betrieb oder auch die Unterstützung des Rettungsdienstes bei der Menschenrettung finden sich unter den Einsätzen des vergangenen Jahres. Auf Kalendertag und Uhrzeit nehmen die Notfälle dabei keine Rücksicht. So rückten die Unterkirnacher Feuerwehrleute beispielsweise sogar am Silvesterabend aus, als eine Brandmeldeanlage im Fohrenhof aufgrund zu starker Wärmeentwicklung in der Küche auslöste.

Um die Einsatzfähigkeit regelmäßig gemeinsam zu trainieren, fanden im vergangenen Jahr 15 Proben sowie zusätzliche Proben für die Atemschutzgeräteträger und die Maschinisten statt. Zusammen mit der Abteilung Villingen der Feuerwehr Villingen-Schwenningen fand die von vielen Zuschauern verfolgte Hauptprobe am Betreuten Wohnen statt. Mit der Abteilung Oberkirnach der St. Georgener Wehr wurde ebenfalls geprobt. Darüber hinaus absolvierten etliche Unterkirnacher Feuerwehrleute verschiedene Lehrgänge. Durchschnittlich waren die Unterkirnacher Feuerwehrleute bei 21 Proben anwesend. Einen vollständigen Probenbesuch hat einzig Thomas Weißer zu verzeichnen. Lediglich einmal fehlten Dominic Weißer und Josef Weißer. Nur zweimal fehlten Jürgen Beha, Jakob Repp und Andreas Weißer.

Einer ganz besonderen Belastung unterzogen sich Florian Auber und Fabian Peter, als sie im Mai die 626 Stufen mit 112 Metern Höhenunterschied der Schonacher Skisprungschanze in vollständiger Einsatzkleidung und unter Atemschutz in einer Topzeit von 9,41 Minuten erklommen.

Weitere Veranstaltungen wie der traditionelle Neujahrsempfang für alle Kommandanten des Kreises in der Schlossberghalle, der Tag der Feuerwehr auf dem Mühlenplatz, das Osterfeuer gemeinsam mit der katholischen Kirchengemeinde, Infotage im Gerätehaus und auch die Beteiligung am Dorffest, erstmals wieder mit der Löschbar, sowie beim großen Fest im Röthenloch standen auf dem Programm. Am Volkstrauertag war die Feuerwehr traditionell für die Ehrenwache zuständig. 200 Arbeitsstunden haben Gerätewart Josef Weißer und sein Team eingebracht.

Eine besondere Ehrung erhielten am Versammlungsabend Andreas Weißer und Raimund Weißer. Beiden überreichte der stellvertretende Kreisbrandmeister Christoph Kleiner in Vertretung des Innenministeriums das Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. Andreas Weißer war zudem 18 Jahre in verschiedenen Funktionen Mitglied des Feuerwehrausschusses. Raimund Weißer war unter anderem sieben Jahre Kassierer und von 2007 bis 2021 Mitglied der Führungsgruppe.