Unterkirnach – Es war ein Abend, an dem die Unterkirnacher Schlossberghalle eine erste und sehr gelungene Vorführung der neu gegründeten Theatergruppe der Kieschtock-Zunft erlebte. Mit der Aufführung des lustigen und gleichzeitig durchaus makaberen Schwanks „Die Gespenstermacher“ von Ralph Wallner entführten die Akteure ins Moortaler Moos.

Als sich dort der Nebel lichtet, dreht sich in der Gaststube von Wirtin Rosa selbstverständlich, wie es sich bei einem solchen Schwank gehört, manches um Liebeleien und Schwärmereien, das Meiste aber um das Auskommen der beiden skurrilen Totengräber Schippe und Schaufel. Ihre Erkenntnis: mehr graben, mehr Geld. Eine gefundene Flasche Gift lässt finstere Gedanken aufkommen. Schon bald spukt es in der Moortaler Gaststube vor sich hin, ein glückliches Ende mit überraschender Wendung inklusive.

Zur Kilwi wollte die Zunft in diesem Jahr etwas Neues auf die Beine stellen. Die Idee fiel auf eine Theateraufführung. Seit Juli wurde intensiv geprobt, die Texte in den hiesigen Dialekt übertragen. Bei der Kulisse konnten die Akteure auf den Fundus einer früheren Theatergruppe zurückgreifen.

Jetzt durften die Akteure die Lorbeeren ihrer Probenarbeit ernten. Auf der Bühne standen in den Rollen der zwei Totengräber Sebastian Haas und Oliver Späth. Die Moorwirtin wurde von Sylvia Obergfell gespielt. Jessica Krezalek stand als wohlhabende Bäuerin Frieda auf der Bühne, Stefanie Jaccaud als die Dorfverrückte Philomena, Yvonne Krezalek als Liebchen Lena, Dominic Krezalek als Knecht Leo und Verena Claus als Schuster Jakob. Als Souffleuse war Selina Weißer im Einsatz. Ton und Licht lag in den Händen von Daniel Kaiser und Lukas Jaccaud. Etliche Unterstützer packten in der Küche und hinter der Theke für die über 200¦Zuschauer in der Schlossberghalle mit an.

So gelungen die Aufführung war, so klar auch der Wunsch, der anschließend vielfach an die Akteure herangetragen wurde: Lasst diesem bitte weitere, solch tolle Theaterabende folgen.