Auf dem Biodiversitätspfad in Unterkirnach können naturverbundene Neugierige spannendes erleben.
Wie stark fühlt sich eine Ameise, welche Holzart ist schwerer als alle anderen und welche Tiere haben in einem Insektenhotel eingecheckt. Das alles und viel mehr gibt es herauszufinden.
Was der Pfad darüber hinaus alles bietet, erläutert Manfred Riehle, der den Pfad vor gut einem Jahr fertiggestellt hat.
Der Weg hat jetzt einen richtigen Namen
Zugegeben, der Name Biodiversitätspfad klingt nicht sexy. Deshalb hat Manfred Riehle, der kreative Vater des Pfades, diesem inzwischen einen neuen Namen verpasst. „Fast nur Natur“ heißt er jetzt und bietet genau das. Einen Lehrpfad, auf dem es fast nur Natur zu erleben gibt.
„Fast, weil man sich zwischendurch auf Asphaltwegen bewegt“, schränkt Manfred Riehle ein. Ihm sei es wichtig gewesen, die Menschen nicht mit falschen Informationen zu versorgen, wenn sie den Pfad begehen. Doch die wenigen Meter, die zu Fuß über asphaltierte Wege zurückzulegen sind, spielen kaum eine Rolle angesichts dessen, was in rund zweieinhalb Stunden erlebt werden kann.
So viel Zeit sollten Naturerkunder mindestens einplanen. Sofern sie die etwa viereinhalb Kilometer lange Strecke des Biodiversitätspfades nicht nur abwandern, sondern sich an den einzelnen Stationen auch bewusst mit den dortigen Informationen beschäftigen möchten.
Mitten in Unterkirnach geht es los
Start und Ziel sind auf dem Mühlenplatz in Unterkirnach. Dort werden an einer großen Tafel die wichtigen Daten skizziert. Nur knapp hundert Meter entfernt wird dann in die Natur eingetaucht. Im Wildpflanzenpark können Besucher die heimische Flora und Fauna hautnah erleben.
Dort zeigt sich eine beachtliche Vielfalt an Schmetterlingen, die sich auf den bunten Pflanzen tummeln. Das Plätschern der Kirnach wirkt beruhigend auf die Seele, während die Wasseramsel den Bachlauf entlang fliegt.
Am Insektenhotel vorbei in den Laubwald
„Wir haben versucht, den Biodiversitätspfad auf gemeindeeigenen Flächen und bereits vorhandenen Wegen anzulegen. Was uns auch größtenteils gelungen ist“, erklärt Manfred Riehle. Der ehemalige Werkhofleiter zeichnet maßgeblich für die Ausgestaltung des Pfades verantwortlich.
Vom Wildpflanzenpark geht es über die Streuobstwiese mit ihren über 300 Apfel-, Kirsch-, Mirabellen- und Birnbäumen eine langgezogene, knackige Anhöhe. In einem Insektenhotel habe es sich verschiedene Wildbienen und andere Insekten gemütlich gemacht. Das folgende Waldstück befindet sich derzeit in der Umwandlung vom Nadel- in Laubwald.
Das Thema Wald findet sich ein paar hundert Meter weiter noch einmal. Dieses Mal geht es an dem Infopunkt darum, „aufzuzeigen, was mit Sturmholz passiert“, erklärt Riehle. Dort wird auch das Leben der Ameisen im Jahresverlauf dargestellt.

Jeder kann selber aktiv werden
Der Biodiversitätspfad wartet nicht mit so vielen Interaktionsmöglichkeiten auf wie der Unterkirnacher Wasserweg, der einige Male gekreuzt wird. Dennoch gibt es nicht nur Stationen mit Infotafeln. Spaziergänger können sich beispielsweise im Tannenzapfen-Basketball messen. Oder auf Entdeckungstour gehen, welche Tiere in einem an einem sonnigen Platz aufgeschichteten Steinhaufen leben. Oder für was eine Totoholzhecke gut ist.
Wen die zweieinhalbstündige Tour, die kinderwagengeeignet, aber nicht komplett barrierefrei ist, müde gemacht hat, kann sich dann in einer Im-Baum-Liege ausruhen. Von dort aus lässt sich der Blick auf Unterkirnach genießen, ehe es an Schmetterlingsparadies und Bienenweise am Schlossberg vorbei wieder in die Ortsmitte zurückgeht.

Fazit: Der Fast-nur-Natur-Biodiversitätspfad ist lehrreich. Wissen rund um die Vielfalt der Natur wird interessant und kurzweilig vermittelt. Einen Besuch mit der ganzen Familie ist er auf jeden Fall wert.