Unterkirnach – Große Resonanz: Rund 100 Vereinsmitglieder und damit etwa jedes dritte ist am Freitagabend in die Unterkirnacher Schlossberghalle zur Hauptversammlung der Kieschtock Zunft gekommen. Und da wurde deutlich, dass nahezu sämtliche Gruppen der Zunft mit ganz viel Schwung aus der tristen Zeit der Pandemie gekommen sind.
Im Hintergrund des Vorstandstisches ist in der Schlossberghalle noch das Bühnenbild des Zunftabends zu sehen. Zirkus und Rummel waren die Themen eines sehr gelungenen Balls. Überhaupt machte die Fasnet viel Spaß. Und auch darüber hinaus stand bei den Kieschtöck einiges an. Ihr Sommerfest, die Beteiligung am Dorffest, die Kilbe, die Unterstützung der Tauzieher bei deren Sommerfest: die Liste der Aktivitäten ist lang. Die Kieschtock Zunft besteht aus mehreren Gruppen. Für die Schementräger der 63 Kieschtöck berichtete Tobias Dold. Er wird als Gruppenführer jetzt abgelöst von Dominic Krezalek. Zahlenmäßig mit insgesamt 68 Mitgliedern leicht überlegen sind die Beerewieble und Holzwieber. Gruppenleiterin ist Elena Lehmann. Die Trachtenfrauen tun sich derzeit dagegen etwas schwer. Die zwölf Frauen unter Leitung von Silvia Obergfell geben die Hoffnung aber nicht auf, dass es mit der Gruppe weitergehen kann. Neue Mitglieder seien stets herzlich willkommen.
Einen tollen Aufschwung nahm der Fanfarenzug. Angelika Fleig leitete die Gruppe seit 2016. Zuvor war sie 14 Jahre lang stellvertretende Gruppenleiterin gewesen. Im Sommer vergangenen Jahres schloss sich der Fanfarenzug mit den St. Georgener Bergstadt-Fetzern zusammen. Die jetzt 29 Aktiven harmonieren. Zuvor hatten die Unterkirnacher eine Kooperation mit den Villinger Glonkis versucht. „Das hat aber nicht so gut zusammengepasst“, berichtete Angelika Fleig der Versammlung. Beim Sommerfest der Kieschtockzunft hatte der neue gemeinsame Fanfarenzug seinen ersten Auftritt. Das Engagement von Angelika Fleig als Gruppenleiterin bedachten die Zunftmitglieder mit besonders viel Beifall. Ihre Nachfolgerin ist Karina Auber.
So manches auf den Weg gebracht hat der Zinkenrat, berichtete Zunftmeister und Vorsitzender Uwe Kreuzpointner. Die Lenkungsgruppe der Zunft besteht aus 15 Personen, davon acht Zinkenräte. Immer wieder ein Thema ist ein eigenes Vereinsdomizil. Im Auge hat die Zunft derzeit eine Halle der Firma Wahl. Ob diese einzeln zum Verkauf stehen wird, muss sich noch zeigen. Die Gemeinde Unterkirnach würde die Zunft bei einem Kauf unter Umständen finanziell unterstützen. Im Haushalt sind 120.000 Euro, versehen mit einem Sperrvermerk, enthalten. Doch auch wenn man hinter den Vereinen und dem Ehrenamt stehe, dürfe man die Pflichtaufgaben der Gemeinde nicht vergessen, erläuterte Bürgermeister Andreas Braun in der Hauptversammlung. Größter Brocken ist hier der wohl unumgängliche Neubau eines Feuerwehrhauses. Aber: Braun brachte das alte Feuerwehrhaus als mögliches neues Vereinsdomizil ins Gespräch. Und noch etwas beschäftigt die Zunft. Im Jahr 2027 wird sie ein großes Schwarzwälder Narrentreffen ausrichten. Bei der Hauptversammlung war die Schwarzwälder Narrenvereinigung vertreten durch ihren Ehrenpräsidenten Karlheinz Bähr. Man freue sich über die Zusage der Unterkirnacher Zunft, genau zehn Jahre nach einem ersten Narrentreffen im Dorf hier ein zweites zu feiern.