Cornelia Putschbach

Der Fortbestand der Zahnarztpraxis in Unterkirnach ist mittelfristig in Gefahr. Diese Aussage von Zahnarzt Gottfried Käs klingt deutlich. Von vier Stellen kann er in seiner Praxis aktuell nur zwei besetzen.

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Seit Januar 1987 hat Gottfried Käs seine Praxis in Unterkirnach. In dieser Zeit hat sich die Praxis einen Patientenstamm erarbeitet, der weit über Unterkirnach hinaus geht. „Einige Patienten kommen auch noch zu mir, wenn sie aufgrund eines Studiums oder aufgrund des Berufes schon längst aus Unterkirnach weggezogen sind“, freut sich der Zahnmediziner.

Aktuell allerdings ist er mit seinem Latein fast am Ende. Trotz mehrerer Stellenausschreibungen, so sagt er, kann er die offenen Stellen nicht besetzten. Als Ursache sieht er einen allgemein großen Mangel an zahnmedizinischen Fachangestellten und außerdem die Lage Unterkirnachs recht weit ab von den städtischen Angeboten beispielsweise für die Mittagspause.

Derzeit arbeiten in der Praxis noch Ehefrau Sinka Käs als zahnmedizinische Fachangestellte und Mitarbeiterin Julia Schwer. Julia Schwer als Prophylaxe-Assistentin ist immer wieder selbst an einem zweiten Patienten beschäftigt, so dass dann beispielsweise das Telefon nicht beantwortet werden kann, beschreibt Gottfried Käs die Misere. Eine dritte Mittarbeiterin zog jüngst nach Hamburg um. Die Stelle einer Auszubildenden konnte mangels Bewerbungen zum ersten Mal ebenfalls nicht besetzt werden.

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Er selber könne in dieser Besetzung die Praxis dennoch noch gut eine gewisse Zeit weiterführen, sagt er. Allerdings wolle er die Praxis irgendwann altershalber abgeben. Nicht heute, morgen oder kommendes Jahr, aber irgendwann, betont Gottfried Käs. Seine Patienten brauchen sich also nicht um ihre Versorgung zu sorgen.

Für Bürgermeister Andreas Braun ist die Fortführung der Praxis „als Teil der medizinischen Grundversorgung für das Dorf immens wichtig“. Er hofft, dass durch die klaren Aussagen des Zahnarztes quasi „ein Ruck durch die Gemeinde geht“ und sich vielleicht sogar jemand aus Unterkirnach findet, der in der hiesigen Praxis arbeiten möchte und damit dazu beiträgt, dass diese dem Dorf erhalten bleiben kann.