Am Sonntag hat der evangelische Gemeindebezirk Villingen in der Johanneskirche seinen neuen Pfarrer begrüßt. In einem Gottesdienst waren etwa 90 Menschen zusammengekommen, um Andreas Güntter, der in Schwenningen lange Zeit die Vesperkirche mitorganisiert hatte, willkommen zu heißen.

„Das war erst mal der letzte Gottesdienst„, sagt Dekan und Pfarrer Wolfgang Rüter-Ebel. Man habe nur 90 Menschen in die Kirche gelassen. „Wir hatten Türsteher, die dafür gesorgt haben, dass nicht mehr kommen. Außerdem war Desinfektionsmittel da“, sagt er weiter. Man habe auch Gesangszettel, statt Gesangsbücher ausgeteilt.

Bis nach den Osterferien am 19. April werde es erstmal keinen Gottesdienst und auch keine weiteren kirchlichen Veranstaltungen, wie der Konfirmanden-Unterricht, geben. Wir planen nun bis dahin und schauen danach weiter“, sagt Rüter-Ebel. Auch interne Besprechungen werden ausgesetzt oder, wenn möglich, per Telefon oder Videotelefon geführt.
Ausgenommen davon sind Beerdigungen. Wie diese geregelt sind, bestimmen aber die Kommunen. „Prinzipiell gilt, dass wir uns an die Vorgaben der Behörden halten“, ergänzt der Pfarrer.

Dass die Gemeinde aber nicht gänzlich auf die kirchliche Gemeinschaft verzichte muss, haben sich Rüter-Ebel und seine Kollegen in einer Leitungsrunde am Montagnachmittag auf einige Dinge verständigt.
Der Pfarrer sagt: „Wir werden den älteren Mitgliedern der Gemeinde anbieten, dass wir alle paar Tage anrufen und mit ihnen sprechen.“ Dabei werde man sehen, wo welche Hilfe benötigt wird. Prinzipiell gelte, dass jeder, auch Nicht-Gemeindemitglieder, diese Hilfe in Anspruch nehmen können. Ein Angebot, das die Johanneskirche annehmen werde, ist die Offerte von Sarah Vukelic, die sich beim SÜDKURIER gemeldet hatte und sagte, sie könnte Einkäufe für ältere Menschen übernehmen.
Das Internet wollen Rüter-Ebel und seine Kollegen nutzen, um Elemente des Gottesdienstes auch weiterhin anzubieten. So könne man sich vorstellen, einen sonntäglichen Mailrundbrief mit gottesdienstähnlichen Elementen zu verschicken. „Wir denken auch daran, Podcasts und kleine Videoclips online zu stellen“, ergänzt Rüter-Ebel. Ganze Gottesdienste werden dagegen nicht gesendet.
Eventuell Verschiebung der Konfirmation
Wie es mit den Gottesdiensten und der kirchlichen Arbeit weitergeht, müsse man nach den Osterferien sehen. Es könne eventuell sein, dass die Konfirmation nicht im Mai stattfindet, sondern auf den Herbst verschoben wird. „Um da etwas zu entscheiden, ist es aber noch zu früh. Sicher ist aber, dass die Kirche meistens offen bleibt“, schließt Pfarrer Rüter-Ebel.