Mit gutem Beispiel voran geht das Landratsamt beim Naturschutz. Die Behörde lässt auf einem Rasenstück auf ihrem Grundstück in Villingen ein tausend Quadratmeter großes Wiesenbiotop anlegen.
- Hintergrund: Einer der Handlungsschwerpunkte der Naturschutzstrategie des Landes Baden-Württemberg ist der Ausbau der grünen Infrastruktur. Mit einem Naturschutzprojekt zur Stärkung des lokalen Biotopverbunds trägt das Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis zum Erreichen dieses Zieles bei. Eine 1000 Quadratmeter große, bislang ungenutzte Rasenfläche an der Südseite des Hauptgebäudes am Villinger Hoptbühl, so teilt die Kreisbehörde jetzt mit, wurde extensiviert und zu einer artenreichen Blumenwiese entwickelt.
- Biotopvernetzung: Damit setzt die Kreisverwaltung ihr Konzept der Biotopvernetzung rund um ihr Hauptgebäude fort. So hat das Landratsamt bereits in den vergangenen Jahren vor der Glasfassade der Kantine ein Wiesenbiotop angelegt, und darüber hinaus konnte in Zusammenarbeit mit der Stadt Villingen-Schwenningen eine farbenprächtige Magerwiese zwischen dem Landratsamt und dem benachbarten Schulkomplex geschaffen werden.
- Schüler machen mit: Das Amt für Schule, Hochbau und Gebäudemanagement und die Naturschutzbehörde des Landratsamtes haben nun als weiteren Baustein des Konzepts gemeinsam mit der Ökologie-AG des Gymnasiums am Hoptbühl und unter Beteiligung eines Landwirts einen Maßnahmenplan entwickelt, um auf dem Grundstück einen weiteren wertvollen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten zu schaffen. Auf der bisherigen Rasenfläche, so berichtet das Landratsamt, wurde eine Blühmischung aus einjährigen Blumenarten wie Sonnenblume, Bienenfreund, Kornblume und Klatschmohn ausgesät. Im Herbst wird Saatgut einer standortgerechten artenreichen Wiesenmischung von lokaler Herkunft eingebracht. Die Blumenwiese wird dann ab 2019 ohne Düngung als extensive Heuwiese bewirtschaftet.
- Landschafts-Ästthetik: Das langfristig angelegte Projekt dient jedoch nicht nur dem Naturschutz. Eine Mähwiese hat mit ihrer Blüten- und Farbpracht auch einen hohen landschaftsästhetischen Wert, und die heimischen Mähwiesen sind Zeugnisse einer traditionellen Kulturlandschaft.
- Nistkästen am Landratsamt: Am Verwaltungsgebäude selbst wurde im Sinne des Artenschutzes ebenso einiges getan: Da die Fassade des Landratsamts wenig Nischen für nistende Vögel und Fledermäuse bietet, wurden an den Wänden Nistkästen angebracht, in denen zwischenzeitlich einige Vogelweibchen erfolgreich ihre Jungen aufgezogen haben. Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse befinden sich zudem im Baumbestand auf dem gesamten Landratsamt-Areal.
- Landrat unterstützt: Landrat Sven Hinterseh hat die Ämter in ihrem Projekt von Anfang an bestärkt und begrüßt insbesondere auch die Beteiligung der Schüler, die mit ihrem Lehrer Thomas Schalk, gleichzeitig NABU-Vorsitzender Schwarzwald-Baar, mit zum Gelingen beigetragen haben.
Appell an Hausbesitzer
Das Landratsamt ruft alle Grundstückseigentümer – besonders auch Gewerbetreibende und Unternehmer– sowie Gartennutzer dazu auf, ebenfalls einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu leisten. Schon mit wenig Aufwand kann man Grünflächen als Lebensraum und Nahrungsgrundlage für Insekten, Vögel und Fledermäuse artgerecht gestalten. Tipps der Naturschutzbehörde gibt es auf der Internetseite unter www.lrasbk.de unter der Eingabe des Textes „Naturschutz“ im Suchfeld.