Ab 1. Januar wird das Gastronomie-Angebot in der Neuen Tonhalle, Villingens guter Stube, vielfältiger. Nachdem der Vertrag mit dem letzten alleinigen Partner, der Schwarzwald-Hüsle-GmbH aus Hüfingen, nicht mehr verlängert worden war, wollte die stadteigene Kultur und Tagungsräume GmbH (KTVS) das Catering auf eine „breitere Basis“ stellen. Das tut sie jetzt: Im neuen Jahr können Mieter der Neuen Tonhalle zwischen drei oder vier Gastronomen in einem Catering-Pool wählen. Damit zieht die KTVS die Konsequenzen aus den bisher guten Erfahrungen in der Neckarhalle, wie es KTVS-Geschäftsführer und Kulturamtsleiter Andreas Dobmeier im Gespräch ausführt. Was es auch künftig im Gegensatz zu Schwenningen nicht geben wird: Vereine werden nicht selbst in der Neuen Tonhalle wirten können.
Die Zusammenarbeit mit der Schwarzwald-Hüsle-GmbH wurde beendet, weil „die gegenseitigen Vorstellungen nicht mehr harmonierten“, stellt Dobmeier fest. Tonhallenmanagerin Katja Hall erläutert, dass die Verpflichtung eines exklusiven Caterer-Partners vor 20 Jahren, so alt ist die Stadtteilhalle, zeitgemäß gewesen sein mag, inzwischen ist sie das nicht mehr. Der Trend gehe in eine andere Richtung. Vom Abi-Ball, über die Betriebsfeier oder das Firmenjubiläum bis hin zu Kongressen seien unterschiedliche Gastroangebote notwendig: vom Snack, über das einfache Gericht bis zum Galadinner.
Gute Zusammenarbeit mit drei Caterern
Da die Zusammenarbeit mit drei Caterern in der Neckarhalle, den Restaurants „Ochsen“, „Löwen“ und „Felsen“ – letzteres sorgt für orientalische Gerichte – überzeugte, wurde das Konzept auf die Tonhalle übertragen. Da die Verträge aber noch nicht unterschrieben sind, wollen Hall und Dobmeier derzeit die künftigen Caterer nicht nennen. Gesichert ist aber, dass die KTVS seit 1. Juli eine Gastronomiefachkraft angestellt hat: Es handelt sich um Elena Gaubusseau. Sie wird künftig Veranstaltungen und Seminare gastromomisch betreuen, für die nur Getränke und ein Imbiss notwendig sind. Das und den zentralen Einkauf übernimmt sie auch für die übrigen KTVS-Hallen. Ausgenommen ist nur das Franziskaner.
Das von der Stadt in der Neckarhalle praktizierte Entgegenkommen gegenüber den Vereinen lässt sich in Villingen nicht wiederholen: In Schwenningen dürfen die Vereine selbst wirten, in der Tonhalle nicht. Das wird so bleiben und dafür gibt einen steuerlichen und einen technischen Grund, erläutert Dobmeier. Da die Neue Tonhalle von einer GmbH betrieben wird, kann die KTVS solch eine Überlassung nicht vornehmen. Das sei nur zulässig, wenn die Stadt, wie im Fall der Neckarhalle, selbst Betreiberin sei. In Schwenningen sei das ausdrücklich politisch gewollt gewesen, betont der KTVS-Chef. Zudem seien die Küchengeräte in Villingen so teuer und auch komplex, dass sie von Profis bedient werden müssen.
Fastnacht noch ausgeklammert
Doch was passiert an der Fastnacht, wenn die Villinger Vereine die Neue Tonhalle für ihre Bälle nutzen? Diesen Zeitraum „haben wir derzeit noch ausgeklammert“, sagt Hall. „Wir suchen nach einem Caterer, der diese vier Wochen im Block übernimmt.“ Alles andere mache keinen Sinn. Das Wirten durch unterschiedliche Gastronomen, die nach zwei Bällen wieder gehen, sei nicht praktizierbar. Die Änderungen machen für Dobmeier Sinn, weil sie den Gästen entgegenkommen. Wenn es gut laufe, sei die Tonhalle mit dem neuen Konzept finanziell nicht schlechter gestellt, erläutert der KTVS-Geschäftsführer.