Die Alarmierung: Die Piloten bekommen jeden Morgen eine spezielle Hagel-Prognose vom Deutschen Wetterdienst. Sollte diese für die Region Schwarzwald-Baar positiv ausfallen, bleiben sie für so einen Tag in Rufbreitschaft. Bei uns kommt das Wetter hauptsächlich aus Südwesten. Wird es ernst, sind sie auch gleich beim Flugzeug auf dem Flugplatz in Donaueschingen und innerhalb weniger Minuten in der Luft.

Der Radar hilft: Aufgrund der Radar-Bilder wissen sie sehr genau, wie sich das Wetter in den letzten Minuten entwickelt hat und welche Tendenz sich abzeichnet. So können sie auch ganz gezielt die Vorderseite der potenziellen Hagelwolken von unten anfliegen. Dort zünden sie dann ihre beiden Generatoren an der Tragfläche. Diese scheiden Silberjodid aus, welches dann vom starken Aufwind direkt von der Wolke aufgesaugt wird. Und das wiederum bewirkt in der Gewitter-Wolke zwei Dinge: Zum einen sorgt es dafür, dass statt weniger großer Hagelkörner nun sehr viele kleine Hagelkörner entstehen. Diese sind ungefährlicher und vor allem schmelzen sie wieder zu reinem Wasser, bevor sie den Boden erreichen.

Zweitens sorgen sie bei hoher Luftfeuchte dafür, dass sich die Wolken abregnen, bevor sich überhaupt Hagel bilden kann. Dadurch kühlt die Luft dann insgesamt ab, was ebenso die thermische Energie so weit reduziert, dass die Gewitter-Wolke keinen Hagel mehr produzieren kann.

Das bestätigt übrigens selbst Hagelflieger-Kritiker Jörg Kachelmann, dass man mit Silberjodid selbst Wolken über der Sahara zum Regnen bringen kann. Und wenn es aus solch einer Wolke genug regnet, gibt es eben auch keinen Hagel mehr, so einfach.