So leer war die Goldenbühlschule an einem ganz normalen Montag nie: Gerade einmal fünf Schüler der Gemeinschaftsschule waren morgens erschienen, für die bis 16 Uhr eine Notbetreuung durch Lehrer eingerichtet wurde. „Jetzt sind noch zwei da“, berichtet Schulleiterin Stephanie Schick am späten Vormittag.

Ab 6.30 Uhr besetzt

Ab 6.30 Uhr war das Sekretariat besetzt, um Anfragen von Eltern entgegen zu nehmen. Der Caterer, der normalerweise das Mittagessen an die Schule liefert, wurde abbestellt. „Jetzt machen wir eben Spaghetti“, sagt Stephanie Schick. Das kleine Schülergrüppchen beschäftigte sich zum Teil mit Aufgaben, es wurde gespielt, und nicht zuletzt gab es auch noch Fastnachts-Vorbereitungen für den Kinderumzug zu treffen. „Den Tag kriegen wir rum“, sagt Stephanie Schick.

Niemand erscheint

Am Gymnasium am Hoptbühl wurde ebenfalls eine Notbetreuung angeboten – allerdings wurde sie nicht benötigt. „Es kam gar niemand“, berichtet Schulleiterin Simone Duelli-Meßmer. Die sozialen Netzwerke hätten sich dabei als sehr effizient erwiesen.

Soziale Netzwerke glühen

Nachdem erst am späten Sonntagabend bekannt wurde, dass Schulen und städtische Kitas am Montag geschlossen bleiben, ging es in den sozialen Netzwerken hoch her. Die Schulleitungen und Entscheidungsträger hätten am Sonntag zwar miteinander in Verbindung gestanden, einen Krisenplan im klassischen Sinne gebe es für eine solche Situation aber nicht.

Auch an der Südstadtschule sind die Lehrerinnen und Lehrer in der Zeit ohne Schüler fleißig: So konnten etwa die Kostüme für den ...
Auch an der Südstadtschule sind die Lehrerinnen und Lehrer in der Zeit ohne Schüler fleißig: So konnten etwa die Kostüme für den bevorstehenden Kinderumzug genäht werden. | Bild: Silke Weidmann

Rund ein Dutzend Lehrer war am Montag am Hoptbühlgymnasium erschienen, die sich um notbetreute Schüler gekümmert hätten. Das Programm? „Das wäre vom Alter der Schüler abhängig gewesen“, sagt Simone Duelli-Meßmer. Denkbar seien Aufgaben zu schulbezogenen Themen, es gebe aber auch eine Kiste mit Brettspielen und eine kleine Auswahl an Filmen.

Nötig wurde das Ersatzprogramm jedoch nicht. „Wir haben viele auswärtige Schüler, die mit dem Bus kommen, ich vermute, dass auch deshalb niemand kam“, sagt sie. Von den rund 600 Hoptbühl-Gymnasiasten kommen etwa 400 aus Villingen-Schwenningen, davon wiederum etwa zwei Drittel aus den Ortsteilen.

Im Loretto-Kindergarten an der Hammerhalde nutzen die Erzieherinnen die Zeit ohne Kinder unter anderem dazu, das Fasnetprogramm und ...
Im Loretto-Kindergarten an der Hammerhalde nutzen die Erzieherinnen die Zeit ohne Kinder unter anderem dazu, das Fasnetprogramm und anstehende Elterngespräche vorzubereiten. Im Bild von links Beatrice Leute, Stephanie Enzmann, Gabrielen Härtel und Petra Weisser. | Bild: Silke Weidmann

Die 19 städtischen Kindertagesstätten waren zwar geschlossen, sie alle boten jedoch eine Notbetreuung an, sagt Oxana Brunner von der städtischen Pressestelle. Bei den freien Trägern waren die Einrichtungen zum Teil komplett geschlossen, zum Teil gab es auch hier Notbetreuung, so wie etwa am Lorettokindergarten in der Hammerhalde.

Verwirrung am Abend

Dabei war die Lage am Sonntagabend durchaus unübersichtlich gewesen. Während die städtische Pressestelle um 21.34 meldete, dass die Stadtverwaltung empfehle, am Montag weder Schulen noch Kindertagesstätten zu besuchen, postete OB Jürgen Roth ebenfalls in den Abendstunden bei Facebook: „Morgen bleiben wegen des Sturmtiefs ‚Sabine‘ die Schulen und Kindertageseinrichtungen geschlossen.

Das Landratsamt hat mitgeteilt, dass wegen der Unsicherheit nicht für einen ordnungsgemäßen Personennahverkehr gesorgt werden kann. Wir wissen nicht, was und wie der Sturm in unserer Stadt ankommt. Es wäre fatal, wenn deswegen jemand zu Schaden käme. Ziel ist es, dass keinem etwas passiert. Für die Eltern, die Morgen ihr Kind unbedingt versorgt wissen möchten, sind die Einrichtungen natürlich zugänglich im Sinne einer Notversorgung. Wir bitten um Verständnis – Sicherheit geht vor!“

Homepages nicht erreichbar

Die Homepages der Schulen waren zum Teil nicht erreichbar, weil sie unter dem Ansturm der Anfragen zusammenbrachen. Auf allen Internetseiten war später zu lesen, dass die jeweilige Schule am Montag geschlossen bleibe und eine Notbetreuung angeboten werde.