Der Zeitplan ist ehrgeizig, doch Geschäftsführer André Saliger ist weiterhin optimistisch, dass zum Jahresbeginn der Start erfolgen kann. Mittlerweile steht auch fest, dass dieses neue ärztliche Angebot in der Schwenninger Innenstadt unterkommt.
Konkret wird das MVZ im Komplex des Hotels Centrals untergebracht werden. Direkt gegenüber der Schwenninger Stadtbibliothek stehen 370 Quadratmeter bereit für den Aufbau des Medizinischen Versorgungszentrums.
Kinderarzt und Allgemeinarzt machen den Anfang
Die Planungen sehen vor, dass dort zunächst ein Allgemeinarzt und ein Kinderarzt einziehen. Der Bezug der Räumlichkeiten ist für November und Dezember 2025 geplant, um dann im neuen Jahr die ersten Patienten empfangen zu können.
„Wir rechnen fest mit einem Start im Januar“, sagt Saliger. Die Räumlichkeiten bieten Reserven für weitere Angebote: Wie Saliger betont, sei man noch auf der Suche nach einem zweiten Kinderarzt, um dem Mangel in diesem Bereich entgegenzuwirken. Zudem sei es vorstellbar, einen oder zwei weitere Allgemeinärzte dort aufzunehmen.

Sorge um die medizinische Grundversorgung
Saliger ist Geschäftsführer einer Genossenschaft, die im Mai 2025 gegründet wurde. Weil die Ansiedlung von Ärzten längst kein Selbstläufer mehr ist, wurde die Stadt Villingen-Schwenningen gemeinsam mit dem Landkreis und dem Schwarzwald-Baar-Klinikum aktiv.
„Die Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung ist eine der drängendsten Zukunftsaufgaben für unsere Stadt“, sagte Oberbürgermeister Jürgen Roth auf der Gründungsversammlung.
Unterstützung in einer Zeit knapper Kassen
Wie wichtig der Stadt das MVZ-Projekt ist, lässt sich auch daran ablesen, dass sie in Zeiten knapper Kassen Geld in ein Vorhaben steckt, das keineswegs zu den Pflichtaufgaben von Kommunen gehört.
Abgesehen von der Startphase hofft die Stadt aber darauf, dass sich das MVZ rasch selbst trägt. So sehen die aktuellen Planungen vor, dass Villingen-Schwenningen das Projekt zunächst mit mindestens 330.000 Euro bezuschussen muss, bevor es dann eine schwarze Null schreibt.
Ein rasanter Prozess
Angesiedelt ist das Projekt bei der Wirtschaft und Tourismus Villingen-Schwenningen, die das Konzept in recht kurzer Zeit entwickeln und umsetzen konnte. So hatte es vor etwa einem Jahr erste Gespräche mit Beratungsunternehmen zur Gründung eines kommunalen MVZ gegeben.
Genossenschaft gegründet
Rückenwind erhielt das Projekt nach einem Informationsgespräch mit interessierten Medizinern, die in großer Zahl erschienen waren. In der Folge votierten Kreistag und Gemeinderat jeweils einstimmig für das Projekt, so dass nach der Genehmigung des Regierungspräsidiums Freiburg rasch die Gründung der Genossenschaft beschlossen werden konnte.
Die Genossenschaft heißt Regiomedes, eine Wortschöpfung, die auf den regionalen Charakter des Projekts verweist sowie den Begriff „Medizin“ und die Figur des Dioemedes, die für Tapferkeit und Klugheit steht, im Namen trägt.