Die SÜDKURIER-Sommerredaktion auf dem Latschari-Platz, bei der sich die Bürger zum Thema Müll ihren Frust von der Seele reden konnten, hatte großen Zulauf. Dabei gab es viele konstruktive Ideen, wie man dem Müll Herr werden könnte.
Unter den Besuchern am SÜDKURIER-Stand war auch Rudolf Reim, jüngst mit der Urkunde zum Stadtführer ausgezeichnet. Er bot spontan eine Stadtführung an, bei der er und die Teilnehmer während der Führung Müll sammeln. Ploggen heißt das auf neudeutsch und stammt nicht, wie man vermuten könnte, aus Amerika, sondern aus Schweden, bei dem während des Joggens der Müll aufgesammelt wird.

Reim setze die Aktion am Samstag sofort in die Tat um. Darüber, dass der gebürtige Franke, seit dreieinhalb Jahren in Villingen wohnend, die Stadtgeschichte kennt und viel über Villingen gelernt hat, waren sich die fünf Teilnehmer aus Villingen und Schonach einig. Vor der SÜDKURIER-Redaktion ging es mit Greifzangen, Gummihandschuhen und Müllsäcken los auf die eineinhalbstündige Stadterkundung.


Während Reim über die Bächle in der Stadt, die Wehrtürme und Villingen als ehemaligen Kneippkurort erzählte, machten sich die Teilnehmer schon eifrig daran, Müll aufzusammeln, sowie Plastikmüll aus dem Ringwald-Brunnen vor dem Bickentor zu fischen. Durch den Klosterring ging es über die Hafnergasse, Bärengasse und durch die Hans-Kraut-Gasse zum ältesten Gasthaus in Villingen, zum Löwen, während sich der Müllsack so langsam füllt.

Im Münster, dorthin führte der weitere Weg, wusste Reim geschichtsträchtiges über das Nägelinskreuz zu erzählen. Danach ging es über die Rathausgasse und Schulgasse zum Riettor, dem Ende dieser besonderen Stadtführung. „Meine Intention ist es, dass sich Bürger in den einzelnen Wohnquartieren gemeinsam treffen, um eine Stunde spazieren zu gehen und dabei den Müll aufsammeln“, so Reim über seine Vision von einer saubereren Stadt. Es solle Spaß machen und die Gemeinschaft fördern. Spaß hatten auch alle Teilnehmer der außergewöhnlichen Stadtführung.