Ob groß oder klein, in der Sport- oder Kombivariante, Opel Astra, Audi RS oder auch Fiat 500 – Anwohner und die Polizei haben in Villingen-Schwenningen immer wieder mit Autoposern zu tun. Zu Dutzenden treffen sie sich, lassen ihre Motoren aufheulen, driften und präsentieren ihre Fahrzeuge. Und die Wahrscheinlichkeit, dass es auch an Karfreitag zum Car-Freitag kommt, scheint nicht gering zu sein.

Häufig das einzige Mittel der Polizei bei Autoposern: Feststellung von Mängeln oder nicht genehmigten Teilen.
Häufig das einzige Mittel der Polizei bei Autoposern: Feststellung von Mängeln oder nicht genehmigten Teilen. | Bild: Südkurier

Die letzte größere Kontrolle hat es am Samstag, 20.März, gegeben. Wie der SÜDKURIER berichtet hatte, waren 117 Personen und 78 Fahrzeuge von Spezialisten des Polizeipräsidiums Konstanz und dem Kommunalen Ordnungsdienst der Stadt Villingen-Schwenningen überprüft worden. Das Ergebnis: 26 Verstöße gegen verkehrsrechtliche Vorschriften, zwölf gegen die aktuellen Corona-Bestimmungen, drei Straftaten in Form von Verstößen gegen die Abgabenordnung und die Teilnahme an einem illegalen Autorennen. Ein 22-Jähriger hatte sich gar ein Rennen mit der Polizei über den Villinger Nordring mit bis zu 200 Stundenkilometern geliefert.

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Villingen, genauer gesagt der Parkplatz beim Aldi und McDonald‘s in der Milanstraße, scheint ohnehin der neue Lieblingstreffpunkt der Autoposer auch außerhalb von VS zu sein, nachdem der BSV-Parkplatz in Schwenningen gesperrt wurde. Dort waren vergangenes Jahr Anwohner des Wohngebiets Frühlingshalde auf die Barrikaden gegangen. Sie erzwangen eine nächtliche Sperrung des gegenüberliegenden Bereichs.

Diese Autofans waren aus Waldshut-Tiengen angereist. Die Kontrolle fand im Raum Villingen-Schwenningen/Rottweil statt.
Diese Autofans waren aus Waldshut-Tiengen angereist. Die Kontrolle fand im Raum Villingen-Schwenningen/Rottweil statt. | Bild: Südkurier

Und nun? In der Szene gilt der Karfreitag seit längerer Zeit schon eher als Car-Freitag, also als Autofreitag. In etlichen deutschen Städten treffen sich zur Osterruhe Fans meist hochmotorisierter Fahrzeuge. In Bielefeld war es vor 16 Jahren zu einem tödlichen Unfall gekommen, als ein 25-Jähriger ungebremst in eine Menschenmenge fuhr. Elf Menschen starben, der Täter hatte mit seinem aufgemotzten Kleinwagen an einem illegalen Autorennen teilgenommen.

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Damit das in VS nicht passiert, ist auch die Polizei vorbereitet, wie Uwe Vincon vom Polizeipräsidium Konstanz, auf Anfrage sagt: „Wir können aus einsatztaktischen Gründen keine näheren Angaben machen. Wir werden aber die Tuner- und Poserszene am Karfreitag sowohl in Villingen als auch in Schwenningen im Auge behalten.“

Dieses Auto kam aus Großbritannien.
Dieses Auto kam aus Großbritannien. | Bild: Südkurier

Normalerweise müssen Autoposer, wenn sie erwischt werden, meist nur mit Mängelberichten und Anzeigen wegen ihrer Autos rechnen. In diesem Jahr ist die Lage aber eine andere. „Es gelten ja nach wie vor nach dem Infektionsschutzgesetz die Hygieneregeln, wie Abstandsgebot und nur sehr eingeschränkte Treffen mit Personen anderer Haushalte. Daher könnte es bei verbotenen Ansammlungen in der Tunerszene durchaus auch zu hohen Bußgeldern wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung kommen“, sagt Vincon weiter.

Außerdem stünden für den Fall der Fälle Spezialisten der Verkehrspolizei Zimmern ob Rottweil bereit, die sich mit Fahrzeugtuning täglich befassen und als Verstärkung gerufen werden können.