Nachdem sich 2019 die Besucherzahlen ausgesprochen erfreulich entwickelt haben und das ehrenamtlich geführte Freibad in Tannheim besonders von Familien mit kleinen Kindern als idealer Ort als Sommerfrische angenommen worden war, macht das Coronavirus den Badefans dieses Jahr einen Strich durch die Rechnung. Traurig, aber sich seiner Verantwortung bewusst hat sich der Trägerverein dazu entschlossen, das Freibad bis auf Weiteres geschlossen zu halten.
Die Bedingungen, die an einen Badebetrieb geknüpft gewesen wäre, können die ehrenamtlichen Helfer nicht erfüllen. Auch die Einbahn-Schwimm-Regelung ist in dem kleinen Becken nur schwerlich vorstellbar. Das Verbot der Verwendung der warmen Duschen oder des Haartrockners stelle eine fast unannehmbare Herausforderung an die Badegäste dar, so die Verlautbarung des Vorstandes. Dass im Kinderplanschbecken immer nur zwei Kinder gleichzeitig herumtollen dürften, entziehe sich jeder Vorstellungskraft. Auch die personelle Situation unterbinde jeglichen Gedanken an eine Öffnung unter den gegebenen Bedingungen. Während das städtische Bad sich des Personals aus Hallenbad und Kneipp-Bad bedienen kann, müsste das Tannheimer Bad auf die, oft noch berufstätigen, Ehrenamtlichen zurückgreifen. Diese Personen verrichten ihren Dienst dann im Kiosk und beim Reinigen sowie – bei entsprechender Ausbildung – am Beckenrand zur Badeaufsicht.

- Große Pläne: Während der vergangenen Winterpause hat sich der Vorstand des Fördervereins einige Gedanken über eine weitere Steigerung der Attraktivität des Bades gemacht. So war am 20. Juni, passend zum Sommeranfang, ein „Nachtschwimmen hinein in den Sommer“ geplant. Außerdem sollten die umliegenden Grundschulen reichlich Gelegenheit erhalten, in dem kleinen, aber feinen Sommerbad ihren lehrplanmäßigen Schwimmunterricht abzuhalten. Seepferdchen- und Seeräuber-Abzeichen sollten angeboten werden. Ebenfalls geplant war ein großes Schwimmbadfest im Juli, bei dem die Synchronschwimmerinnen aus Schwenningen das Publikum auf ein Neues begeistern sollten. Allein das Hundeschwimmen mit drei Terminen hat sich angesichts der aktuellen Lage für den Herbst im Freibadkalender halten können.

- Spendenaktion: Für die anstehenden Sanierungsmaßnahmen hat das Bad aus dem ELR-Topf des Landes bereits einen erklecklichen Zuschuss von 500 000 Euro zugesagt bekommen. Die Freibadfreunde trugen selbst bislang 43 000 Euro bei, sodass nun im Sommer bestimmte Sanierungsarbeiten in Angriff genommen werden können.
- Trost aus Hamburg: Auf ein Anschreiben an den legendären Udo Lindenberg ließ dieser es sich nicht nehmen eine Trostkarte mit der knackigen Grußbotschaft „No Panic – next Year“ an die Tannheimer zu senden.
Unter der Weg-Adresse www.freibad-tannheim.de findet man nähere Informationen, auch zur weiter laufenden Spendenaktion „Rette unser Freibad Tannheim„