Als Autofahrer kann eine Fahrt durch die Villinger Innenstadt mit den vielen Ampeln schon stressen. Aber wie anstrengend ist hier das Vorankommen eigentlich für Fußgänger? Wir haben eine kleine Auswahl an Ampeln in VS unter die Lupe genommen.

Kaiserring/Kreuzung in die Bickenstraße

Um vom Bahnhof in die Innenstadt zu kommen, müssen Fußgänger bis zum Bickentor zwei Ampeln überqueren. In den Morgenstunden herrscht dort viel Betrieb, vor allem durch die vielen Schulkinder. Da kann es schon mal vorkommen, dass man in der zweiten oder dritten Reihe an der Ampel steht.

Das Warten kann morgens dann schon einige Zeit dauern, was die Geduld von Kindern öfters überstrapaziert: Hier sieht man immer wieder junge Fußgängerinnen und Fußgänger bei Rot über die Straße gehen.

Zu Stoßzeiten steht man hier an der Ampel im Kaiserring auch schon mal in der zweiten oder dritten Reihe.
Zu Stoßzeiten steht man hier an der Ampel im Kaiserring auch schon mal in der zweiten oder dritten Reihe. | Bild: Tizian Saum

Die Grünphase dauert hingegen mehr als 20 Sekunden, sodass man problemlos über die Straße gehen kann.

Kurios: Wenn man als Fußgänger auf den Ampelknopf drückt, wird die Ampel für Autofahrer zwar Rot – aber gleichzeitig haben öfters auch die Fußgänger Rot. Bevor die Fußgänger die Straße überqueren können, gibt es für die Autofahrer zunächst eine weitere Grünphase, bevor Fußgänger dann endlich an der Reihe sind.

Benediktinerring/Kreuzung Riettor

Auch durch das Riettor gelangt man in die Villinger Innenstadt. Dadurch wird die Ampel an der Kreuzung am Benedektinerring viel beansprucht. Lediglich acht Sekunden leuchtet das Ampelmännchen grün für die Fußgänger.

Edith Scheid will die Straße bei Grün überqueren, muss aber gleich umdrehen und zurück auf den sicheren Gehweg, da die Ampel nach kurzer ...
Edith Scheid will die Straße bei Grün überqueren, muss aber gleich umdrehen und zurück auf den sicheren Gehweg, da die Ampel nach kurzer Zeit schon wieder auf Rot umschaltet. | Bild: Tizian Saum

Schier unmöglich, dass die Mutter mit Kinderwagen oder ältere Menschen, die zu Fuß nicht mehr so gut unterwegs sind, die Überquerung bei Grün schaffen.

Fußgängerin Edith Scheid zum Beispiel will gerade die Straße Richtung Riettor überqueren, muss aber nach wenigen Sekunden realisieren, dass ihr die Grünphase nicht reicht und kehrt wieder um.

„Acht Sekunden sind für Menschen, die Probleme beim Laufen haben, schier unmöglich. Zudem sehe ich jeden Tag viele Kinder, die deshalb auch bei Rot über die Straße gehen. Das sind meistens Fünft- oder Sechstklässler, die die Entfernung der kommenden Autos doch noch gar nicht richtig einschätzen können“, sagt die Rentnerin.

Acht Sekunden sind sehr kurz, befinden sich aber noch im gesetzlichen Rahmen. In den Richtlinien des Bundesverkehrsministeriums ist festgelegt, dass die Ampel mindestens fünf Sekunden lang grün anzeigen muss.

Wenigstens müssen sich Fußgänger hier beim Riettor nicht lange für die nächste Grünphase gedulden. Die Wartezeit beträgt lediglich 22 Sekunden.

Rewe-Kreuzung am Krebsgraben

Vor fast zwei Jahren hat der SÜDKURIER bereits ein Ampelexperiment gemacht. Dort erwies sich die Kreuzung am Krebsgraben sowohl für Autofahrer als auch für Fußgänger als sehr nervig. Mit der Zeit hat sich zumindest die Lage für die Fußgänger verbessert.

Es gibt auch gute Neuigkeiten: Hier am Krebsgraben stehen Fußgänger nicht mehr so lange an der Ampel wie früher.
Es gibt auch gute Neuigkeiten: Hier am Krebsgraben stehen Fußgänger nicht mehr so lange an der Ampel wie früher. | Bild: Tizian Saum

Eine Minute und 15 Sekunden mussten Fußgänger an der Ampel damals auf Grün warten. Jetzt sind es nur noch rund 20 Sekunden. Zudem ist auch die Grünphase lang genug, dass jeder Fußgänger entspannt über die Straße laufen kann.

Richthofenstraße am Kurpark

Nur wenige Meter von der Kreuzung am Krebsgraben entfernt ist die Kreuzung bei der Richthofenstraße vor dem Möbelhaus Roller. Die viel befahrene Straße sorgt für längere Wartezeiten auch bei Fußgängern.

Das große Problem an dieser Kreuzung ist aber die zu kurze Grünphase. Die vierspurige Straße sorgt zudem noch für einen weiteren Weg. Eine Person mit Kinderwagen beispielsweise dürfte es schwer schaffen, die gesamte Kreuzung zu überqueren. Sie muss dann auf der Verkehrsinsel warten und zuschauen, wie die Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit knapp an ihr und ihrem Kind vorbeirasen.

Acht Sekunden haben Fußgänger an der Richthofenstraße nur Zeit, um die vierspurige Fahrbahn zu überqueren. Das ist für die lange Strecke ...
Acht Sekunden haben Fußgänger an der Richthofenstraße nur Zeit, um die vierspurige Fahrbahn zu überqueren. Das ist für die lange Strecke oft allzu knapp. | Bild: Tizian Saum

Kreuzung Güterbahnhofstraße/Schwenninger Straße

Nicht nur Autofahrer müssen an dieser Kreuzung viel Zeit mitbringen, auch die Fußgänger sind gezwungen, länger zu warten. Als Fußgänger kann es einem ewig vorkommen, bis die Grünphase beginnt.

Die Stoppuhr bestätigt das Gefühl. Über eine Minute beträgt die Wartezeit für Fußgänger an der Ampel. Positiv ist dagegen die Dauer der Grünphase. Mehr als 30 Sekunden haben Fußgänger Zeit, die Kreuzung zu überqueren.

Diese Zeit haben Autofahrer an dieser Kreuzung nicht. Maximal drei bis vier Autos schaffen es in der Grünphase. Dazu kommt, dass es einige Zeit dauert, bis die Durchfahrt dann wieder erneut freigegeben wird.

Über eine Minute müssen Fußgänger hier auf Grün warten.
Über eine Minute müssen Fußgänger hier auf Grün warten. | Bild: Tizian Saum

Sie kennen noch weitere nervige Fußgängerampeln? Dann schreiben Sie uns doch gerne per E-Mail an villingen.redaktion@suedkurier.de.