„Ich bin Skifahren“: Ein Satz, den mancher Fasnet-Abstinenzler gerne mal raushaut, um jede Diskussion über die närrische Zeit im Keim zu ersticken. Doch in diesem Jahr wird seine Rolle ad absurdum geführt, denn die Villinger Alte Jungfere begaben sich in die Berge und zum Pistenspaß.
Die Jungfereobede im Theater am Ring standen unter dem Ski-Motto. Mit auf ihre Reise nahmen die Damen ihre edel in Samt und Seite gekleidete Zuschauerinnenschar. Gemeinsam erlebte man eine Skitour, die niemand missen möchte.
Einmal mehr bewiesen die Jungfere ihre Bühnenqualitäten. Mit viel Tanz und Gesang sowie spitzer Zunge wurden die Beziehung zwischen Frau und Mann sowie der Zustand des Städtle und der großen und kleinen Politik beleuchtet.

Bereits der Auftakt des Obeds im Foyer des Theaters hat seine ganz besondere Stimmung, wenn nach und nach die Jungfere in ihren aufwändigen langen Kleidern und dem Federnhut zusammenkommen.
Das Foyer war, ebenso wie der Saal, liebevoll und mit einigem Aufwand passend zum Thema geschmückt. So grüßte Oberjungfer Evi Blaser aus einer Liftkabine heraus. Im Saal ergänzte eine Skihütte die bergige Kulisse des Bühnenbilds.

Nach dem Einzug der Alten Jungfere und dem Genuss eines delikaten Menüs ging es dann schwungvoll mit einem Flashmob der neun Akteurinnen ab ins Programm und in die Berge.
Vom Skilift aus entdeckten zunächst Nicole Frey und Ulrike Degen und dann Ulrike Merkle und Claudia Bick-Würth so manchen Skihasen. Slalomschwünge mit Doppelwumms zur Politik inklusive: Empfehlenswert für manch ambitionierten Politiker war ein Skilift als Aufstiegshilfe. Aber blöd ist es natürlich auch, wenn man von der eigenen Lawine überrollt wird oder in den kommenden Wochen aus dem Slalombogen fliegt.

Nach der Skigymnastik mit Ulrike Degen, Nicole Frey und Stefanie Brüderle nahmen zunächst Kiri Lauterbach und Heike Görlacher und dann alle Jungfere gemeinsam als späte Mädchen im edlen Pelz gleichermaßen charmant wie frech die High Society und die Männer aufs Korn. Klar wird: Alles kann man nicht schönreden.

Schwungvoll waren Bettina Haas, Steffi Brüderle, Uli Degen und Kiri Lauterbach auf den eisglatten Straßen der Stadt als Bobfahrerinnen unterwegs. Obligatorisch, dass sie dabei auch das eine oder andere Mal „dem OB“ begegnen.

Zum Abschluss eines einmal mehr wunderbaren Jungfereobeds hatte dann Oberjungfer Evi Blaser als Hüttenwirtin vor dem großen Finale alle Hände voll zu tun. Dass sie dabei auch in verschiedenste Richtungen austeilte, war zu erwarten. Dabei verschonte sie aber auch sich selbst nicht.
Für die Narrenzunft hat sie gegen eine zu hohe Zahl an Hästrägern das ultimative, wenn auch radikale Rezept parat: „Sprüht doch alle, die kein gescheites Häs haben, mit Farbe an und verbrennt die Häser mit dem Stroh der Wuescht.“

Männer hat Evi Blaser sowieso als „schier unerschöpfliche Quellen der Unterhaltung“ ausgemacht. Klar, dass auch sie von der Oberjungfer ihr Fett abbekommen.

Politiker gefallen ihr am besten auf Wahlplakaten: „tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen“. Ihr Plädoyer für „echte Toleranz und Diskussionskultur“ rundete ihren gelungenen Vortrag ab.