Es dampft, es scheppert, es geht hektisch zu: In der Küche des Münsterzentrums herrscht Hochbetrieb. Die Mitglieder der Villinger Schalmeien bewirten dort Hästräger.
Es unterscheidet sich in einem Punkt von vielen anderen der zahlreichen Stüble in Villingen: Es ist exklusiv für Hästräger der Narrozunft. Wir durften trotzdem einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Für die Schalmeien ist es am Montag und Dienstag ein Kraftakt. Am Fasnetmentig und -zischdig hat das Stüble jeweils von 9 bis 22 Uhr für die Narren geöffnet. Gerade um den Mittag herum müssen in kurzer Zeit hunderte Essen serviert werden.
Wie viele es genau sind, kann Kassiererin Cindy Stephani am ersten Tag kurz nach 12 Uhr noch nicht abschätzen. „Es sind sehr viele“, sagt sie. Die Zunft sei daher froh, dass die Schalmeien und die Talbachhexen aus Marbach die Aufgabe im jährlichen Wechsel übernehmen.

Etwa 20 Helferinnen und Helfer braucht es, um die Zubereitung des Essens, den Getränkeausschank und den Service am Laufen zu halten. Und das in zwei Schichten. Mit dabei ist, wer Zeit oder Urlaub hat.
Einsatz lohnt sich für Vereine
Dabei plagt die Musiker das gleiche Problem wie Gastronomie-Profis: genügend Leute für die Öffnungszeiten des Stübles zusammenzutrommeln. „In der Küche haben wir eine Stammbesetzung“, sagt Stephani. „Jemanden fürs Bedienen zu finden, ist hingegen schwer.“
Für die beiden kleinen Vereine lohnt sich der anstrengende Einsatz. Die Finanzspritze für die Vereinskasse wird von den Schalmeien derzeit dringend benötigt. Das zeigt eine Spendenbox, der neben der Kasse von Stephani aufgestellt wurde.
Der Anhänger mit dem großen Schalmeienzeichen ist sanierungsbedürftig. Vor allem der Boden habe gelitten, als das Gefährt zuletzt zwei Jahre im Freien stand. „Das hat dem Anhänger zu schaffen gemacht“, sagt Kassiererin Stephani.
Aber natürlich ist das Team vor allem für das Wohl der Narrozunftmitglieder sichtlich mit Herzblut an der Arbeit. An der Anrichte, wo die vollen Teller an den Service übergeben werden, herrscht große Hektik.
Zahlreiche Bons liegen auf dem Tresen. Chiara Maroulis, Alina Schnackenberg, Karina Kwidzinska und Danijela Tusek sorgen dafür, dass die richtigen Speisen bei den hungrigen Narren an den Tischen ankommen.

Gute Laune an der Fritteuse
Hinter ihnen bereitet Nicolaus Maroulis eine frische Portion Bratensoße zu. Die braucht es unter anderem für die Schnitzel und Pommes, denen Andreas Fiedler und Angelo Messere in der Fritteuse die richtige Knusprigkeit verleihen. Mitten in Hitze und Fettdampf verbreiten die beiden gute Laune.
Immer wieder eilen Helferinnen in einen Nebenraum. Dort ist das Salatbuffet aufgebaut, das die Mitglieder der Schalmeien vorbereitet haben. Und einen Raum weiter stehen die selbstgebackenen Kuchen bereit.

Eilig bringen die Bedienungen die leeren Gläser und Teller wieder zurück in die Küche. Was das Team freuen dürfte: Im Mülleimer landen hauptsächlich benutzte Servietten

Abwaschen im Akkord
Das benutzte Geschirr bringt Peter Burgbacher wieder auf Vordermann. Rasend schnell reibt er alles mit einem Handtuch trocken. Schon ist ein Stapel Teller bereit für die nächsten Essensportionen.

An der Kasse von Cindy Stephani steht schon die nächste Altvillingerin und bestellt einen Wurstsalat. Und wann essen eigentlich die Helfer der Schalmeien? „Eine feste Pause haben wir nicht“, sagt Cindy Stephani. „Wir essen zwischendurch, wenn Zeit ist.“