Große Aufregung um 13.18 Uhr in der Villinger Gerberstraße: Feuerwehr und Polizei fahren mit Karacho in der Gerberstraße, die Polizei prescht durch den Altstadtring gegen die Fahrtrichtung los. Brand in der Innenstadt heißt immer: Große Sorge um alle benachbarten Gebäude und die bange Frage: Ist die Fahrtroute jetzt zur Mittagszeit womöglich so zugeparkt, dass die großen Löschfahrzeuge nicht durchkommen?
Doch die Löschtrupps sind schnell vor Ort und dringen an der Ecke zur Schaffneigasse in das Haus vor. Elf Personen sollen nach ersten Erkenntnissen in dem großen Gebäude wohnen. Im Erdgeschoss gibt es beim Kaffeemacher große Sorge.
Das Feuer wird im dritten Obergeschoss lokalisiert. Ein Polizeisprecher sagt: „Hinter einem Sofa sind die Flammen wohl ausgebrochen.“ Die Wohnung sei zum Brandzeitpunkt leer gewesen. Um 14.30 Uhr ist die Feuerwehr immer noch vor Ort. Es galt sicherzustellen, dass die Löschkräfte nicht zu früh abrücken und Glutnester in dem Haus neu aufflackern.
Große Erleichterung über den raschen Einsatz herrscht beim Kaffeemacher im Erdgeschoss. Es gebe dort auch keinen Schaden durch Rauch im Haus. Wäre der Rauch nach unten gelangt, hätte alle Ware entsorgt werden müssen, so der Betreiber Jürgen Schulz. Das Geschäft war nachmittags wieder geöffnet, so als wäre nichts gewesen.
Zwar konnte ein größerer Brand verhindert werden, doch eine traurige Nachricht gibt es doch: Villingens Kommandant Ralf Hofmann sagte nach dem Einsatz, dass zwei Katzen in der Wohnung nicht hätten gerettet werden können. Die Tiere seien erstickt.
Dem Löschtrupp mit 20 Mann gelang aber dies: Hofmann schildert, dass schnell klar gewesen sei, dass der Brand sehr gut eingrenzbar sei. „Mit zwei Kübelspritzen sind wir hoch, wir haben nicht einmal 15 Liter Wasser gebraucht. Deshalb ist die Wohnung darunter auch offenbar unbeschädigt geblieben.“
Nicht bewohnbar sei im Moment die Brandwohnung. Sie sei zweistöckig und groß. Das Feuer sei, so Hofmann weiter, allem Anschein nach durch einen elektrischen Defekt entstanden. Hofmann:, „Da sind sieben, acht Kabel durchgeschmort. Da steht die Stereoanlage, da sind Steckdosen – das untersuchen nun Experten.“ Großes Glück für alle sei der Umstand gewesen, dass in der Wohnung kein Fenster geöffnet gewesen sein. „Dadurch hat das Feuer keine Zugluft bekommen. Es war rasch aus“, erklärt der Kommandant. Durch die geschlossenen Räume sei aber wiederum die komplette Wohnung verraucht gewesen. „Wir waren mit Atemschutz im Einsatz“, schildert Hofmann weiter.
Er hob hervor, wie wichtig es gewesen sei, dass die Feuerwehr rasch vorangekommen sei. Die Polizei habe die Gerberstraße gut abgeriegelt, alles habe gut geklappt, so der erfahrene Villinger Feuerwehrmann gegenüber dem SÜDKURIER um 15.45 Uhr. Nicht immer ging es in bei Bränden in der Innenstadt so glimpflich aus. So gab es in der Gerberstraße in den vergangenen Jahren zwei schwere Brände mit Verletzten und hohen Gebäudeschäden wie am Eckhaus zur Paradiesgasse.