Radfahren in der Stadt ist mit einem häufig verwendbaren eigentlich zu umschreiben. Eigentlich wäre es beispielsweise gut, vom Kurgarten bis zum Kompostwerk immer an der Brigach entlang zu radeln. Wie in Schwenningen am Neckar, wo schon vor Jahren dafür gesorgt wurde, dass man über fünf Kilometer hinweg durchgehend vom Eisstadion quer durch Schwenningen hin zum Flugplatz einen gut zu fahrenden Radweg vorfinden kann. Aber in Villingen?

Es könnte so schön sein
Nein, Freude kommt nicht auf, auch wenn es hier ebenfalls fünf Kilometer entlang der Brigach wären, die Spaß machen könnten. Eigentlich, wie gesagt. Zwar soll im Zuge des neuen Radverkehrskonzeptes eine Komplettsanierung des verrotteten Brigachweges, die Querung der Bickenstraße sowie eine Fahrradstraße hin zur Tonhalle bis Ende 2023 zustande gebracht werden. Aber dann fehlt immer noch die lang versprochene Querung der Richthofen-, die Verbindung zur Hermann-Schwer- sowie die Anbindung zur Sebastian-Kneipp-Straße.
Was an diesen Orten nur ärgerlich ist, wird andernorts in Villingen allerdings gefährlich. Denn die kürzeste Verbindung für Radfahrer von der Innenstadt Villingens nach Obereschach wäre, und hier kommt wieder das Wörtchen eigentlich ins Spiel, der offiziell ausgeschilderte Radweg, der über den Spielplatz Wöschhalde führt. 200 Meter geht es nach dem Wohngebiet steil nach oben, auf dem so genannten Schlietenweg, rauf zum Oberen Guggenbühl.
Diese 200 Meter haben es in sich, insbesondere wenn man sie hinunterfahren will. Denn die Steigung beträgt hier satte zehn Prozent. Der Asphalt jedoch, aus dem der Weg mal bestand, zeigt sich wie der Belag eines Streuselkuchens. Allerdings ist der Belag nicht lecker, sondern gefährlich. Und ist man oben geht es über 800 Meter genauso unangenehm hinunter Richtung Obereschach. Erst dann wird der Weg ordentlich asphaltiert und führt übers Bohlbächle direkt hinein ins Dorf. Wie gesagt, eigentlich wäre es ein guter Weg zum Radeln. Aber nur eigentlich.