An drei Kilometer Straße hat sich eine heftige Diskussion im Technischen Ausschuss (TA) der Stadt Villingen-Schwenningen entzündet. Während eine große Mehrheit des TA und auch Vertreter aus den Teilgemeinden diese Baumaßnahmen dringend empfahlen, sehen die Grünen das Projekt eher skeptisch.
So stellte Ausschussmitglieder Armin Schott grundsätzlich infrage, ob in eine Straße, die recht selten befahren werde, so viel Geld investiert werden solle.
Blick auf den Haushalt
Silvie Lamla, Leiterin des Tiefbauamts, nannte auf Anfrage die Zahl von etwa 100 Fahrzeugen, die täglich auf dieser Strecke zwischen den beiden VS-Teilgemeinden unterwegs sind. Etwa 15 Prozent seien dem Schwerverkehr zuzuordnen. „Das ist eine Verbindung, die man insgesamt infrage stellen könnte“, sagte Schott, zumal es Alternativstrecken gebe, die unwesentlich länger seien. Angesichts der maroden Haushaltslage sei diese Sanierung nicht angemessen.

Grüne ernten Widerspruch
Dafür ernteten die Grünen allerdings heftigen Widerspruch aus den Reihen der anderen Fraktion und auch von der Verwaltung. So verwies Silvie Lamla auf die Prioritätenliste, die der Gemeinderat mit Blick auf die Straßensanierungen entwickelt habe.
Zuvor hatte sie anhand vieler Fotos gezeigt, wie sanierungsbedürftig die recht schmale Gemeindeverbindungsstraße ist. Die Fahrbahn weise erhebliche Schäden auf: Sie nannte in diesen Zusammenhang Unebenheiten, Risse, extreme Spurrinnen, massive Absackungen und Fahrbahnbeschädigungen, die eine Sanierung notwendig machten.
Bürgermeister Detlev Bührer erinnerte daran, dass diese Instandsetzung schon seit vielen Jahren anstünde. „Das war, wenn ich mich recht erinnere, schon 2015 ein Thema und wurde geschoben, geschoben, geschoben“, sagte Bührer. Nun sei es wirklich an der Zeit, die Arbeiten anzugehen. Die Straße immer nur stückchenweise herzurichten, sei keine Option mehr, denn gerade an den Nahtstellen zwischen Alt und Neu komme es so immer wieder zu Schäden.
Sanierung auch für Rettungsfahrzeuge
Als Argument, Geld in diese Straße zu stecken, führte die Verwaltung auch an, dass sie von Feuerwehrfahrzeugen und andere Rettungsdiensten genutzt werde. Silvie Lamla machte klar, dass eine umfassende Sanierung des Weges nicht geplant sei. Vielmehr werde mit den Arbeiten das Ziel verfolgt, den Aufbau nachhaltig zu verstärken und so die Verkehrssicherheit und die Lebensdauer der Fahrbahn zu erhöhen. Sie nannte in diesem Zusammenhang Instandhaltungskosten von 50 bis 60 Euro pro Quadratmeter – eine vergleichsweise geringe Summe, wie sie betonte.
Wie in der Sitzung deutlich wurde, müssen die bereits im Vorfeld geäußerten Zweifel der Grünen-Fraktion für ordentlich Ärger bei den Ortsvorstehern der betroffenen Teilorte gesorgt haben. So sprach Andreas Neininger, Ortsvorsteher von Herzogenweiler, mit Blick auf einen vorangegangen Briefverkehr von „Vortäuschung falscher Tatsachen“ und „Fehlinformationen im Vorfeld“.
Der Ausschuss stimmte den Arbeiten mit 14 Ja-Stimmen, einer Ablehnung und einer Enthaltung der Sanierung zu.