Franziska Zeller

Rund acht Monate blieben die Kino-Leinwände im Land dunkel. Angesichts sinkender Inzidenzzahlen sowie steigender Impfquoten soll sich das allerdings Anfang Juli ändern. Im Rahmen einer bundesweiten Wiedereröffnung machen sich auch die Kinos der Doppelstadt bereit, ihren Betrieb am 1. Juli wieder aufzunehmen – sofern die Hygiene-Auflagen seitens der Politik ein wirtschaftliches Arbeiten der Kinos gewährleisten.

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„Bis zu den lang ersehnten Öffnungsterminen müssen zunächst Rahmenbedingungen geschaffen werden, um überhaupt ein kostendeckendes Geschäft zu ermöglichen“, so Heiko Kimmich, Theaterleiter des Cinestar Schwenningen. Dafür müssten unter anderem die Sitzplätze von der Maskenpflicht ausgenommen werden, um einen Verzehr am Platz und somit den Verkauf von Essen und Getränken für die Kinos erst möglich zu machen. Außerdem müsse die Option bestehen, Tickets für mindestens die Hälfte aller Sitzplätze verkaufen zu können.

Das leere Cinestar-Kino in Schwenningen.
Das leere Cinestar-Kino in Schwenningen. | Bild: Cinestar Schwenningen

Um noch vor dem geplanten Öffnungstermin Sicherheitsrisiken für die Besucher auszuschließen, werden genau diese Forderungen seit dem 15. Mai im Lübecker Cinestar getestet – offenbar mit Erfolg. „Sowohl der Verzehr am Platz als auch die Auslastung der Sitzplatzkapazitäten mit 50 Prozent haben sich in Lübeck bewährt und gezeigt, dass es sehr gut möglich ist, die Sicherheit unserer Gäste und Mitarbeiter mit einem wirtschaftlich tragfähigen Kinobetrieb unter einen Hut zu bringen“, so Oliver Fock, Geschäftsführer von Cinestar, in einer Pressemitteilung.

Die bereits im vergangenen Jahr bewährten Hygienekonzepte werden auch im Schwarzwald-Baar-Kreis um aktuelle Maßnahmen ergänzt, wie etwa das Vorweisen eines negativen Corona-Schnelltests.

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Auch Kilian Schmidt, Vorsitzender des Kommunalen Kinos Guckloch, möchte so bald wie möglich wieder Zuschauer im Saal. „Es rentiert sich für uns zwar nicht, bis spätestens Ende Juli möchten wir aber trotzdem öffnen“, so Schmidt. Bei den aktuellen Vorschriften dürften in dem Kino mit einer eigentlichen Kapazität von 99 Zuschauern entweder 38 Pärchen oder 19 Einzelpersonen für eine Vorstellung zugelassen werden.

Trotz des überwiegenden Optimismus der Kinobranche äußert sich Hans Müller, Geschäftsführer der Villinger Blue-Boxx, zu den Wiedereröffnungen der Kinos eher zurückhaltend. Für ihn ist die Öffnung vor allem mit der Angst verbunden, direkt wieder schließen zu müssen und Verluste zu verzeichnen. „Nach der Schließung der Kinos im vergangenen Jahr sind bei uns viele Waren verdorben“, so Müller im Gespräch mit unserer Zeitung.

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Situationen wie diese sollten zukünftig auf jeden Fall vermieden werden. Je nach Entscheidungen der Politik, welche innerhalb der nächsten Wochen getroffen werden, werde er eine mögliche Öffnung der Blue-Boxx abwägen. Außerdem müsse er erst einmal abwarten, welche seiner Mitarbeiter so kurzfristig wieder zur Verfügung stehen. „Ich hoffe, dass wir bis zu einer möglichen Öffnung überhaupt Mitarbeiter haben. Im Moment wissen wir noch nicht, wer von unserem Team wieder zurückkommt.“

Ob sowohl Cinestar als auch Blue Boxx im Juli wieder öffnen, bleibt also abzuwarten. Heiko Kimmich ist jedoch optimistisch gestimmt und freut sich, bald vielleicht endlich wieder Gäste im Kinosaal zu sehen. „Es war ein komisches Gefühl, dass es monatelang so still im Haus war. Unsere Gäste werden es genießen, Filme statt auf dem Sofa endlich wieder auf der großen Leinwand erleben zu können.“

Sofern die Politik weiterhin grünes Licht für die Kino-Eröffnungen gibt, können sich Filmfreunde unter anderem auf die Filmstarts von „Fast And Furious 9“, „Hotel Transsilvanien“ und den Oscar-gekrönten Film „Der Rausch“ freuen.