Ein potenziell lebensgefährliches Manöver hat ein 17-Jähriger am frühen Sonntagmorgen in Villingen vollführt.

Wie die Polizei berichtet, sei der Jugendliche gegen 3.30 Uhr zusammen mit zwei Begleitern in den Gleisbereich des Villinger Bahnhofs getreten. Dort sei er dann spontan auf einen Güterzug mit Tankcontainer geklettert, der im Gleis 3 auf Höhe der AOK abgestellt war.

„Das Gefährliche an diesen Güterzügen ist, dass sie eine Leiter an der Seite haben, auf der man hochklettern kann“, so Polizeisprecher Friedrich Blaschke.

Friedrich Blaschke, Pressesprecher der Bundespolizei Weil am Rhein
Friedrich Blaschke, Pressesprecher der Bundespolizei Weil am Rhein | Bild: Bundespolizei

Der Jugendliche habe sich daraufhin wohl aufgerichtet und sei der Oberleitung zu Nahe gekommen, so der Sprecher weiter. Daraufhin habe der 17-Jährige einen heftigen Stromschlag erhalten und sei von dem Güterzug gefallen. Außerdem habe der Mann Feuer gefangen. Seine Begleiter hätten dieses jedoch schnell gelöscht.

Mit Brandverletzungen in die Klinik

Beim Eintreffen der Rettungskräfte sei der Jugendliche bei Bewusstsein gewesen, so Blaschke. Er kam mit Brandverletzungen ins Klinikum. Näheres sei der Polizei zum derzeitigen Gesundheitszustand des Mannes nicht bekannt.

„Der Sicherheitsabstand zu einer Oberleitung beträgt 1,50 Meter, bei Nässe oder hoher Luftfeuchtigkeit sogar mehr“, erklärt Bundespolizist Blaschke. „Bei geringerem Abstand zur Leitung kann der Lichtbogen überspringen.“ Das sei sehr gefährlich, so Blaschke: 15.000 Volt und damit 65-mal so viel wie in einer Steckdose zu Hause fließen durch die Oberleitungen. „Bahnanlagen sind keine Abenteuerspielplätze“, stellt Blaschke klar.

Großaufgebot an Einsatzkräften

15 Feuerwehrleute, zwei Rettungswagen und ein Notarzt, zwei Streifen der Landespolizei, eine Streife der zuständigen Bundespolizei sowie ein DB Notfallmanager waren bei dem Einsatz vor Ort.

Die Bahnstrecke war für circa eine Stunde, zwischen 3.30 und 4.40 Uhr gesperrt. Auswirkungen auf den Bahnverkehr habe es jedoch nicht gegeben, so Blaschke.