Ein gutes Pilzjahr sei 2020 eigentlich nicht, sagt Heinz Klasen aus Marbach. Zu trocken seien Mai und Juni gewesen, als dass sich eine große Ausbeute machen ließe. Umso mehr staunten der 79-Jährige und seine Frau Margot, als sie am Sonntag auf einer Wiese einen außergewöhnlich großen Wiesenchampignon entdeckten, umringt von vielen kleineren Exemplaren. „Wir wollten eigentlich im Wald Pilze sammeln, aber die Ausbeute war mit einem Maronenpilz dürftig ausgefallen“, berichtet er.

Auf dem Rückweg dann entdeckte das Ehepaar auf einer Wiese wunderschöne Wiesenchampignons in bester Qualität.
Und das, was Heinz Klasen im ersten Moment für eine weggeworfene weiße Plastiktüte gehalten hatte, entpuppte sich als überaus stattlicher Wiesenchampignon: 360 Gramm bringt er auf die Waage, der Hut misst im Durchmesser 15,5 Zentimeter.
Gute Qualität
Und auch die Qualität stimmt: Der Pilz war fest, wurmfrei und die Lamellen waren von unten noch mit ein Häutchen verschlossen. Zusammen mit einem Kilo kleinerer Champignons wartet der Riese nun in Familie Klasens Küche darauf, verarbeitet zu werden.

„Ich wollte meinen Augen nicht trauen, denn einen so großen Wiesenchampignon habe ich in all den Jahren meiner Sammelleidenschaft noch nicht gehabt“, sagt Heinz Klasen. Schon als Kind war der gebürtige Emsländer regelmäßig im Wald unterwegs, um im Auftrag seiner Mutter Pilze als i-Tüpfelchen für den Sonntagsbraten zu suchen.
Braunkappen mit Brot
Als er Ende der 50er Jahre nach Villingen kam und bei der Saba eine Lehre begann, blieb er seinem Hobby treu. „Viel Geld hatte man als Lehrling damals nicht, und so gab‘s abends oft selbst gesammelte Braunkappen mit Brot“, erinnert er sich. Seine Frau habe er mit seiner Begeisterung schnell angesteckt, und längst sammeln auch die erwachsenen Kinder Pilze. Doch ein solches Exemplar – das gab es in sieben Jahrzehnten noch nicht im Sammelkörbchen.