Früh am Morgen rollte der neue Transformator auf das Gelände der Stadtwerke Villingen-Schwenningen: Rund 66 Tonnen Technik wurden angeliefert und mittels Spezialtransporter und hydraulischen Hebeeinrichtungen in das vorbereitete Gebäude gezogen. Das teilen die Stadtwerke in einer Presseerklärung mit.

Das Ganze sei eine logistische Meisterleistung gewesen, für die im Vorfeld eine komplette Gebäudeseite mit zwei Autokränen geöffnet werden musste. Mit dem neuen Transformator sichern die Stadtwerke und die Naturenergie Netze GmbH langfristig die Stromversorgung in der Region.

Der Einbau ist Millimeterarbeit, ein Teil des Gebäudes musste mit zwei Autokränen geöffnet werden.
Der Einbau ist Millimeterarbeit, ein Teil des Gebäudes musste mit zwei Autokränen geöffnet werden. | Bild: Oliver Bauer

Naturenergie Netze modernisiert das Umspannwerk

Die Naturenergie Netze modernisiere derzeit das Umspannwerk auf dem SVS-Betriebsgelände, das für die Energieversorgung von Villingen-Schwenningen eine zentrale Rolle spielt. Der neue Leistungstransformator mit einer Nennleistung von 40 Megavoltampere (MVA) ersetzt ein knapp 60 Jahre altes Vorgängermodell mit 22 MVA. Der zweite Transformator soll 2027 folgen.

Für die Montage sind ein Spezialtransporter und hydraulische Hebeeinrichtungen notwendig.
Für die Montage sind ein Spezialtransporter und hydraulische Hebeeinrichtungen notwendig. | Bild: Oliver Bauer

Transformator arbeitet effizienter und leiser

„Der neue Transformator arbeitet deutlich effizienter und reduziert die Umwandlungsverluste um etwa 30 Prozent“, erklärt Roland Müller, Projektbetreuer bei Naturenergie. „Damit sparen wir über die Lebensdauer mehrere Millionen Kilowattstunden Energie. Gleichzeitig ist er wesentlich leiser, ein echter Umweltvorteil.“ Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro. Gefertigt wurde der Trafo in Regensburg bei der SGB (Starkstrom-Gerätebau GmbH).

Bild 3: Neuer Trafo soll Stromzukunft sichern: 66-Tonnen-Technik Gigant in Villinger Umspannwerk eingebaut
Bild: Oliver Bauer

Einbau im laufenden Betrieb

Eine besondere Herausforderung ist der Einbau während des laufenden Betriebs. „Dank der redundanten Anlagentechnik konnten wir die Versorgung durchgehend aufrechterhalten“, so Müller. Auch Spannungsregler und Schutzgeräte werden im Zuge der Modernisierung erneuert. Der alte Trafo werde umweltgerecht demontiert und recycelt. Die Verteilerstation am Standort gehört den Stadtwerken Villingen-Schwenningen (SVS), Gebäude und Transformator sind Eigentum der Naturenergie.

„Mit dem neuen Transformator investieren wir gemeinsam in die Zukunft unseres Stromnetzes“, sagt Christian Oberkampf aus der Abteilung Netzplanung der SVS. „Er ist ein zentraler Baustein, um den steigenden Energiebedarf in unserer Stadt zu decken, ein wichtiger Schritt für eine stabile Stromversorgung und die Energiewende vor Ort.“