Am Ende waren alle glücklich. 14 Paare nutzten am Samstag die Aktion „Einfach:Heiraten!“ für den spontanen kirchlichen Segen ihrer Beziehung.

Die Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Oliver Uth und Udo Stober sowie die Pfarrerinnen Lisa Bender und Dorothea von Kalckstein kannten die Aktion aus anderen Gemeinden und setzten das Format in Villingen um.
Den Segen möchte eigentlich jeder
„Wir wollen etwas für die Menschen machen, die sonst nicht kommen“, erklärte Dorothea von Kalckstein. Der kirchliche Segen sei ein sehr niederschwelliges Angebot. „Das möchte eigentlich jeder“, weiß die Pfarrerin.
Es muss nicht immer die Riesenfete sein
Während der Corona-Zeit hätte es weniger Hochzeiten in der Kirche gegeben. „Außerdem verbinden viele Paare eine kirchliche Hochzeit mit einer großen Feier und hohen Kosten“, ergänzte Pfarrer Udo Stober.

Dabei stelle sich manchmal auch die Frage, wer dazu eingeladen werde. „Das ist auch ein Angebot für die Menschen, die nicht in klassischen Familienkonstellationen unterwegs sind“, beschrieb Pfarrerin Lisa Bender.
Der Ablauf der Zeremonie war mit Unterstützung von Ehrenamtlichen akribisch geplant. Zwischen 11 und 17 Uhr konnten sich die Paare für einen kirchlichen Segen oder eine Trauung anmelden.
Danach führte eine der vier Pfarrpersonen ein zwanzigminütiges Gespräch. Dazu gehörte auch die Auswahl des biblischen Spruchs und der Musik zur Umrahmung der Zeremonie.
Die Organisten Peter Hastedt und Hartmut Janke hatten eine Liste bekannter Lieder vorbereitet. Während die Pfarrperson sich auf die Trauung vorbereitete, konnte das Paar die Pause zum Knüpfen von Freundschaftsbändern nutzen.

Auch die Hochzeitstorte fehlt nicht
Die kirchliche Feier begann am Haupteingang der romantisch geschmückten Johanneskirche. Nach der Segnung oder Trauung erhielt das Paar die kirchliche Urkunde und einen kreativ gestalteten Muffin als kleine Hochzeitstorte.

Mit dem gemeinsamen Anschneiden und dem Anstoßen mit einem Glas Sekt am Kirchenmobil Sancta Carla sowie einem Hochzeitsfoto enthielt die kirchliche Feier alles, was zu einer Hochzeit gehört.
Eintrag im Kirchenbuch
Bei Vorlage der standesamtlichen Trauurkunde und bei Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche einer der beiden, konnte die Trauung auch in die Kirchenbücher eingetragen werden. „Viele Paare sagten, dass ihnen so eine Feier gefehlt hat,“ berichtete Pfarrerin Dorothea von Kalckstein.

Im Vorfeld hatten sich elf Paare für die Aktion angemeldet. Dazu gehörte ein Paar, das für sich allein sein dreißigjähriges Ehejubiläum mit der Zeremonie feierte.
„Genau das Format, das wir wollten“
Sonja und Christian König haben vor sechs Jahren standesamtlich geheiratet. Beide hatten den Wunsch, irgendwann auch kirchlich zu heiraten. „Das ist genau das Format, das wir wollen“, erklärte Sonja König.
Spontan in ein paar Flittertage
Mit der Auswahl des Trauspruchs und eines Liedes hatten sich die Eheleute auf die kirchliche Zeremonie bewusst vorbereitet. Kinder und Schwiegertöchter sowie die Mutter des Bräutigams feierten mit dem Paar.

„Der Segen Gottes gehört einfach dazu“, waren sie überzeugt. Vor der Kirche stand das Auto mit Gepäck abfahrbereit für ein paar Flittertage. „Wir machen zum ersten Mal Urlaub ohne Kinder“, freute sich die glückliche Braut.
Drei Paare sind ganz spontan
Drei Paare nutzten die kurzfristige Möglichkeit der Teilnahme und entschieden sich spontan für den kirchlichen Segen ihrer Partnerschaft. Inesa Greke-Glindenberg und Ehemann Johann waren aus Gosheim zum Einkaufen nach Villingen gekommen.
Ein echter Liebesbeweis
Als sie das Plakat sahen, kamen beide spontan zur Johanneskirche. Für das seit vierzehn Jahren verheiratete Ehepaar war die Teilnahme an der kirchlichen Zeremonie ein echter Liebesbeweis.
„Wenn meine Frau bereit ist, ohne Nachdenken mit mir in die Kirche zu gehen, muss ich wohl ein guter Ehemann sein,“ meinte Johann Glindenberg. „Er ist der Beste,“ versicherte die glückliche Braut.