Villingen-Schwenningen – Was für viele andere Berufe als positiv erachtet wird – die Arbeit wird nicht weniger – sieht man beim Villinger Refugio, dem psychosozialen Zentrum für traumatisierte Flüchtlinge, eher mit gemischten Gefühlen, denn hier wird die Arbeit eher mehr. „Allein 2024 waren es bisher 180 durch Flucht und Vertreibung traumatisierte Jugendliche, die durch Refugio VS betreut wurden“, erklärt Manfred Kiewald, der seit acht Jahren traumatisierte Menschen betreut.

Zum Tag der Menschenrechte hatten die Mitarbeiter von Refugio VS eingeladen, um aus ihrem Arbeitsalltag zu berichten und um sich für die große Unterstützung, die man von allen Seiten erfährt, zu bedanken. Neben der finanziellen Unterstützung durch Bund und Land seien viele regionale Firmen und Privatpersonen mit einem unverzichtbaren Anteil an der Finanzierung der Organisation beteiligt. Der Landkreis ist ebenso beteiligt, auch die Diözese Rottenburg steuert einen wesentlichen Beitrag bei. Einen kleinen, aber umso wichtigeren Beitrag zur Finanzierung leisteten auch viele private Einmalspender und die Mitglieder mit ihren Beiträgen.

Trotz allem stehe die Finanzierung der Arbeit von Refugio immer wieder auf wackeligen Beinen, weshalb man froh und dankbar sei über private Initiativen wie die von Matthias Ziegler und Matthias Kreutzer, die als „Zweierlei Punk“ seit 20 Jahren jedes Jahr einen vierstelligen Eurobetrag durch ihr vorweihnachtliches Blockflötenspiel in der Villinger Fußgängerzone erspielen. Dankbar sei man auch für eine Paketaktion, die Kindern von Geflüchteten zugute kommt. Die Albert-Schweitzer-Schule und das Hoptbühlgymnasium waren hier aktiv und haben etwa 100 Geschenkpakete gepackt.

„Wir bekommen viel positive Resonanz von unseren Klienten“, weiß Simone Pestre zu berichten. Und man erhalte immer wieder Rückmeldungen, wenn es den betreuten Menschen besser geht und diese dann ohne die Hilfe der Therapeuten auskommen, so Mitarbeiterin Veronika Herz.