Über das brisante Thema einer möglichen Bebauung der großen Kurgebietswiese wurde bei der Vorstellung der Rahmenplanung für das Kurgebiet bei einer Bürgerversammlung am Montag (wir berichteten) wenig ausgesagt.

Oberbürgermeister Jürgen Roth erklärte auf die entsprechende Klage einer Bürgerin, in VS gebe es zu wenig Baumöglichkeiten für Einfamilienhäuser, dass dies eventuell auf der erwähnten Wiese denkbar sei. Sehr schmallippig blieb bei diesem Thema auch Angelique Ahn, die Leiterin des Stadtplanungsamtes. Ihr Amt sei dabei, für die mögliche Bebauung dieser Grünfläche „mögliche Potenziale zu entwickeln“. Wie diese Potenziale aussehen könnten und bis wann sie vorgelegt werden, ließ sie offen.

Denn die Stadtverwaltung ist bei diesem Thema ein gebranntes Kind. Die vor rund zwei Jahren präsentierten Bebauungspläne auf dem 4,3 Hektar großen städtischen Grundstück zwischen Germanstraße, Farnweg und Oberförster-Ganter-Straße lösen bei den Anliegern im Kurgebiet einen größeren Proteststurm aus. Die Stadtplaner wollten an dieser Stelle das Villinger Villenviertel, bisher weitgehend ein Refugium großzügig geschnittener Grundstücke mit Einzelbebauung, um ein Neubaugebiet erweitern, das auch Mehrfamilienhäuser und Sozialwohnungen in verdichteter Form ermöglicht hätte. Geplant waren rund 180 Wohneinheiten für rund 500 Bewohner. Nach den heftigen Protesten und auf Druck einiger Ratsfraktionen zog die Verwaltung damals die Vorlage wieder zurück.

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Allerdings kündigte Oberbürgermeister Roth damals an, es werde eine Wiedervorlage mit einer geänderten Konzeption geben. Es dürfte unwahrscheinlich sein, dass die Stadt ein solches Grundstück in bester Wohnlage und hohem Verkaufswert dauerhaft brachliegen lässt.

Wie am Dienstag berichtet, hatten sich Bewohner des Kurgebietes bei der erwähnten Bürgerinformation auch überwiegend negativ zu den Plänen einer baulichen Nachverdichtung im Farnweg geäußert. Dort geht es um neue Wohnbauprojekte im Bereich der Grundstücke der ehemaligen Hotels „Bosse“ und „Garland“.