Einer der großen Leerstände in Schwenningen wird in wenigen Wochen der Vergangenheit angehören: In die Räume des ehemaligen Sport Müller an der Harzer Straße, seit inzwischen zwei Jahren verwaist, zieht ein neues Geschäft ein.
Es handelt sich um den Lebensmitteldiscounter Norma. Die Eröffnung ist für 10. März geplant. Citymanager Thomas Herr erhofft sich von dem Umzug auch einen Schub für die weitere Entwicklung der Ladensituation in der Neckarstadt.
Seit 45 Jahren in Schwenningen zu Hause
Was lange währt, wird endlich gut – irgendwie passt dieses Sprichwort einfach perfekt zum neuen Standort der Schwenninger Norma-Filiale. „Wir haben seit 20 Jahren nach etwas Größerem gesucht“, erzählt Expansionsleiter Markus Seitz.
Die Fläche, die einst ein Edeka-Markt war und später von Sport Müller bezogen wurde, war dabei Anfang der 2000er-Jahren schon einmal Thema. Damals klappte es jedoch nicht mit dem Umzug der Filiale, die sich seit 45 Jahren nur wenige Meter weiter ebenfalls an der Harzer Straße befindet.

Das bisherige Ladengeschäft ist jedoch nur 425 Quadratmeter groß und entspricht damit eigentlich längst nicht mehr den Anforderungen, die Norma heutzutage an seine Niederlassungen stellt.
Lange Zeit war ein Umzug aufs ehemalige Bauhof-Areal Thema, doch auch dieses Vorhaben scheiterte. Immer wieder, so Markus Seitz, habe man sogar überlegt, die kleine Filiale zu schließen. „Aber wenn man weg ist, ist man weg“, weiß er.
Nun zahlt sich die Treue zu Schwenningen aus: Am neuen Standort wird der Discounter seinen Kunden mit 1200 Quadratmetern fast drei Mal so viel Platz bieten wie bisher. Auch Parkplätze gibt es künftig deutlich mehr.

Das Angebot indessen werde sich nicht wesentlich verändern, betont der Expansionsleiter. „Norma hat das gleiche Sortiment in allen Niederlassungen.“ Geplant sei aber, für die größere Filiale auch zusätzliches Personal einzustellen.
Seit November werden die Räume ausgebaut und für die Zwecke von Norma passend gemacht. Der hintere Teil wurde abgetrennt und soll zum Lager umgebaut werden.
Neue, graue Fliesen wurden verlegt, die Decke neu gemacht, die Elektroinstallationen werden derzeit noch angepasst. An einer Seite stehen bereits Kühlschränke, neben dem Eingang prangt der erste Norma-Schriftzug.
Auch von draußen sieht man, dass sich etwas tut: An der Fassade wurde der Sport-Müller-Schriftzug entfernt, auch die Ständer für die Einkaufswagen sind bereits montiert.

Mitte Februar, so plant Markus Seitz, werden dann Regale und Tiefkühltruhen montiert und in den folgenden drei Wochen gefüllt. Der Umzug soll ohne zwischenzeitliche Schließungen vonstattengehen: Am Samstag, 8. März, hat noch die alte Filiale geöffnet, am Montag darauf dann schon die neue schräg gegenüber.
Auch City-Manager Thomas Herr zeigt sich zufrieden mit den Entwicklungen an der Harzer Straße. „Der geplante Umzug des Norma-Marktes stellt sicherlich einen positiven Schritt dar, da dadurch ein wesentlicher Leerstand in zentraler Lage beseitigt wird“, sagt er.
Er erhofft sich davon für Schwenningen aber noch viel mehr: Der Schritt könne zur Belebung des Standortes beitragen und möglicherweise auch weitere Interessenten anziehen.
Hinsichtlich der weiteren Entwicklung in Schwenningen sehe man den Schritt „als eine sinnvolle Maßnahme, die der Innenstadt sicherlich gut tut“. Generell, so Herr, lasse sich feststellen, dass die Entwicklung in der Innenstadt derzeit konstant verlaufe.
Wie geht es weiter mit dem zweiten Sport-Müller-Haus?
Für das zweite leer stehende Sport-Müller-Gebäude gibt es dagegen derzeit noch keine spruchreife Zukunftslösung. Er stehe jedoch in engem Austausch mit dem Stadtplanungsamt sowie dem Eigentümer und dem beauftragten Immobilienbüro, um mögliche Nachnutzungen zu prüfen, betont Thomas Herr. Auch was mit den Räumen passiert, die derzeit von Norma genutzt werden, ist nach Angaben von Markus Seitz noch nicht bekannt.