Die Bertholdstraße in Villingen ist zu den Stoßzeiten für viele Autofahrer ein nerviges Nadelöhr im innerstädtischen Straßenverkehr. Um hier Verbesserungen bei der Verkehrssteuerung zu erzielen, will die Stadt im nächsten Jahr alle sieben Ampelanlagen an der Bertholdstraße durch neue und intelligentere Ampeln ersetzen.
Die Stadtverwaltung will daher im Zuge der laufenden Modernisierung der Lichtzeichenanlagen jetzt zügig die Bertholdstraße in Angriff nehmen. Allerdings gibt es ein Problem: In den nächsten Jahren soll die vierspurige Stadteinfahrt baulich umgestaltet werden, weil an der Ecke zum Kaiserring ein neues Hotel, das neue Amtsgericht und weitere Gebäude entstehen werden.
Damit man in wenigen Jahren also nicht gleich wieder alle Ampeln umbauen muss, hat das Bauamt für dieses Problem eine intelligente, weil kostengünstige, Lösung gefunden.
Dazu muss man wissen: Bei den bisherigen konventionellen Umrüstungen wurden die jeweiligen Anlagen stets separat an Detektoren angeschlossen, die die Verkehrsdichte messen, anhand derer die Ampelschaltzeiten optimiert werden. Diese Detektoren müssen aber in die Straße verlegt werden. Hier liegt das Problem: Diese Tiefbauarbeiten sind teuer.
Ampelsteuerung über externe Cloud
Genau das, so erläuterte jetzt Bauamtsleiterin Silvie Lamla den Gemeinderäten im Technischen Ausschuss, will die Stadt in der Bertholdstraße vermeiden. Deshalb sollen dort mit einem Pilotprojekt neue Wege beschritten werden. Die Dedektoren werden nicht vergraben, sondern entlang der Straße platziert. Dort messen sie die Verkehrsdichte. Über das Internet werden die Messergebnisse dann an einen zentralen Rechner in einer Webcloud geschickt. Dieser Rechner passt die Zeitsteuerung der Ampeln mit einer entsprechenden Software an die jeweilige Verkehrslage an.
„Wir haben noch keine Erfahrungen damit“, berichtete die Bauamtsleiterin. Aber: Die Erfahrungen, die andere Städte damit gemacht haben, „sind sehr vielversprechend“.
Gleichzeitig mit den Detektoren werden die sieben Ampelanlagen in der Bertholdstraße mit neuen digitalen Steuergeräten sowie energiesparenden LED-Leuchten ausgestattet. Wenn dann einigen Jahren die Bertholdstraße umgebaut sein wird, können die Ampeln mit der neuen Beleuchtung und den Steuergeräten weiter genutzt werden. Dann aber bekommt jede Ampel eigene Detektoren in der Straße. Doch kein Problem: Die dann nicht mehr benötigten mobilen Geräte, so Lamla, können dann an einer anderen Straße in der Stadt eingesetzt werden.
Insgesamt rund 650.000 Euro soll die neue Technik in der Bertholdstraße kosten. Die Argumentation war so einleuchtend, sodass der Ausschuss einstimmig die Maßnahme befürwortete.