Am 1. Juli öffnet das Vöhrenbacher Freibad Schwimmi. Dies beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Allerdings wurde deutlich, dass die dringend notwendige Unterstützung des Badebetriebs durch freiwillige Helfer noch sehr zu wünschen übrig lässt. Aber ohne Helfer kann das Bad unter den Corona-Bedingungen nicht betrieben werden.
Werben mit Ehreamtsentschädigung
Die Stadt Vöhrenbach hat bereits öffentlich um Helfer für das Schwimmi geworben. Die Stadt bietet den Helfern auch eine Ehrenamtsentschädigung. Doch bisher gab es nur vier Meldungen von ehrenamtlichen Helfern. Dies reicht für eine tägliche Öffnung des Bades bei weitem nicht aus.
Corona-Vorsorge erfordert mehr Personal
Verschiedene zusätzliche Aufgaben fallen durch das von der Stadt Vöhrenbach entwickelte „Konzept zur Eröffnung des Freibades Vöhrenbach unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie“ an. Nur wenn diese Bedingungen eingehalten werden, kann das Bad betrieben werden.
Erfassung der Besucher zwingend
Das beginnt beim Betreten des Bades, wenn die Besucher mit Name, Anschrift und Telefonnummer erfasst werden müssen. Außerdem muss durch Kontrollen am Eingang sichergestellt werden, dass die maximal mögliche Besucherzahl nicht überschritten wird.
Dringend gesucht werden ehrenamtliche Helfer, um ab dem 1. Juli das Vöhrenbacher Freibad öffnen und die Saison über den Sommer betreiben zu können.
Abstände sicherstellen
Weiter geht es dann beim Betrieb im Freibad selbst. Hier ist wieder die Zahl der Badegäste im Wasser genau festgelegt, um die Abstände sicherzustellen. Auch für diese Kontrollen und Hinweise an die Besucher sind Helfer notwendig. Ähnliches gilt für die Sicherstellung der Abstände der Besucher auf der Liegewiese.
Rutsche und Sprungturm gesperrt
Nicht zuletzt kann das neue Kinderbecken nur genutzt werden, wenn hier noch einmal eine zusätzliche Aufsichtsperson zur Verfügung steht. Einrichtungen wie die Rutsche oder der Sprungturm können in diesem Jahr ohnehin nicht genutzt werden.
Kämmerer Pfriender kritisiert geringes Interesse der Bevölkerung
Deutliche Kritik übte Kämmerer Armin Pfriender an der geringen Bereitschaft, das Bad zu unterstützen. Das Interesse der Vöhrenbacher Bevölkerung an dem Freibad könne nach seiner Einschätzung nicht sehr groß sein, sonst hätten sich schon wesentlich mehr Helfer finden müssen. Man müsse bedenken, dass gerade der eingeschränkte Badebetrieb das Minus im Freibad noch weiter vergrößere.
Badbetrieb auf Dauer in Frage gestellt
„Ist das Freibad ein Fass ohne Boden? Macht der Betrieb des Bades auf Dauer Sinn?“, fragte Armin Pfriender. Aufgrund der schwierigen finanziellen Lage der Stadt seien auf jeden Fall verschiedene freiwillige Leistungen zu kürzen. Nach seiner Einschätzung könne das Bad in der jetzigen Form nicht mehr lange weitergeführt werden. Es müsse hier eine eigene Form, unter anderem mit einer ehrenamtlichen Führung ohne Beteiligung der Stadt, gefunden werden, wie es auch Beispiele aus dem Umland zeigten.
Rita Ketterer (CDU), zugleich Vorsitzende des Fördervereins Schwimmsport, gab zu bedenken, dass man gerade ein neues Baugebiet plane und hier auf Familien mit Kindern setze.
Regulär bezahlte Helfer bedeuten zusätzliche Kosten
Ursprünglich hatte die Stadtverwaltung vorgeschlagen, das Freibad nur dann zu öffnen, wenn sich auch genügend ehrenamtliche Helfer gemeldet haben. Da dies aber offensichtlich sehr schwierig ist, kam aus dem Gemeinderat der Vorschlag, hier auf anderem Weg Helfer zu engagieren, beispielsweise als Ferienjobber. Allerdings, so Bürgermeister Strumberger, müsse man sich bewusst sein, dass solche bezahlten Helfer zusätzliche Kosten bedeuteten.
Keine Saisonkarten in diesem Jahr
In diesem Jahr wird es im Freibad keine Saisonkarte geben, ein entsprechender Antrag von Rita Ketterer wurde abgelehnt. Denn die Situation sei unübersichtlich und man sei froh, wenigstens mit dem Standard-System mit Einzelkarten und Zehnerkarten starten zu können.
Maximal 300 Badegäste gleichzeitig
Die Zahl der Besucher wird durch ein Chip-System kontrolliert, bei dem beim Verlassen des Freibads der Chip wieder abgegeben werden muss und man damit einen genauen Überblick über die Zahl der anwesenden Badegäste hat. Für den Chip ist ein Pfandbetrag zu hinterlegen. Maximal dürfen es 300 Badegäste im Schwimmi sein, sowohl im Nichtschwimmer-Bereich als auch im Bereich für Schwimmer sind jeweils etwa 50 Badegäste zugelassen, wobei das Schwimmen nur geordnet in festgelegten Bahnen erfolgen kann.
Auch nach Corona weitere Unterstützung nötig
Albert Schwörer (FWV) appellierte an die Bevölkerung, sich für den Einsatz im Freibad zu melden und auch zu kommen. Dabei solle man bedenken, dass das Schwimmi auch nach Corona weiter Unterstützung benötige. Rüdiger Hirt (CDU) machte außerdem deutlich, dass man durch entsprechende Vorarbeiten bereits in Vorleistung getreten sei, um das Bad überhaupt öffnen zu können.