Ricco, am Sonntag haben Sie sich beim 4:0-Sieg des TSV Aach-Linz gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen II einen offenen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. Wie geht es Ihnen jetzt?
Den Umständen entsprechend gut. Ich bekomme täglich mehrmals Schmerztabletten und liege quasi nur im Bett hier im Krankenhaus in Überlingen. Aber wenn alles gut geht, darf ich am Wochenende nach der zweiten Operation wieder nach Hause, vielleicht kann ich am Sonntag das Spiel gegen die SG Reichenau ja schon anschauen. Solange bekomme ich hier aber sehr viel Besuch, das muntert mich auf.
Wie haben Sie die Szene, die zur Verletzung geführt hat, auf dem Platz erlebt?
Mein Gegenspieler hatte so etwa 25 Meter vor dem Tor den Ball und ich bin ihn angelaufen. Ich habe dann einen langen Schritt gemacht und bin mit meinem linken Fuß unglücklich zwischen seine Beine getreten, als das Unglück passiert ist. Ihm kann man da keinen Vorwurf machen. Als ich auf dem Boden gelegen bin, habe ich nur kurz nach unten geschaut und den Knochen gesehen. Das war wie in einem schlechten Film. Ich habe dann gleich wieder weggeschaut, nur noch geschrien und gemerkt, dass schnell Spieler beider Mannschaften zu mir kamen.
Ihre Mannschaft widmete Ihnen den Sieg, der TSV veröffentlichte ein Bild, auf dem Ihr Trikot von Ihren Kollegen in die Kamera gehalten wurde. Was löst das bei Ihnen aus?
Alle haben ja auf dem Foto noch meine Rückennummer sechs gezeigt. Mich hat das natürlich gefreut. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich so viel Unterstützung bekomme. Es ist Wahnsinn, wie viele Nachrichten ich bekommen habe, wie die gesamte Mannschaft für mich da ist, mich besucht, mir Hilfe anbietet. Das gibt mir ein richtig gutes Gefühl.
Wie geht es jetzt weiter?
Ich bekomme jetzt erst einmal sechs Wochen einen speziellen Schuh, mit dem ich bis zu 20 Kilogramm belasten darf. Nach drei Monaten darf ich dann erste sportliche Aktivitäten ausüben, wobei ich da dann natürlich schauen muss, was möglich sein wird. In einem halben Jahr folgt eine dritte Operation, bei der die eingesetzten Metallschrauben wieder entfernt werden.
Sie werden nun erst mal einige Monate mit dem Fußball pausieren müssen – wissen Sie schon, ob Sie wieder auf dem Platz stehen wollen?
Ich will auf jeden Fall wieder fit werden. Wenn der Kopf mitmacht, werde ich auch wieder Fußball spielen, aber das wird man dann sehen.
Ihr Team steht auf Rang drei – punktgleich mit dem Tabellenführer SV Denkingen. Was ist möglich in dieser Spielzeit?
Wir sind nach zwölf Spieltagen punktgleich mit den beiden Top-Teams, das zeigt ja schon, dass vieles möglich ist. Favorit sind wir nicht, aber natürlich wollen wir lange da oben dabei bleiben. Es wäre geil, wenn wir wie in der vergangenen Saison die Aufstiegsspiele erreichen würden.