Bezirksliga: Oftmals läuft zu Beginn der Saison noch nicht alles rund. Verschiedene Formationen werden getestet oder auch an der passenden Taktik gefeilt. Der FC Rot-Weiß Salem präsentiert sich allerdings schon im August in beeindruckender Frühform: In der ersten Runde des Südbadischen Pokals bezwang man den 1. FC Rielasingen-Arlen mit 4:3, zum Ligaauftakt am vergangenen Sonntag folgte ein 6:0-Erfolg gegen den SC Pfullendorf II.
„Die Jungs sind enorm fokussiert und lernbereit“, freut sich Adnan Sijaric, Trainer des FC Rot-Weiß Salem, und erkennt die Spielphilosophie als wichtigen Faktor. „Wir spielen keinen Hauruck-Fußball, sondern wollen mit einem attraktiven Auftreten überzeugen“.
Diese Herangehensweise unterstrich die Sijaric-Elf bereits am ersten Spieltag. „Wir haben uns clever zwischen den Räumen bewegt und Pfullendorf somit kaum Möglichkeiten gegeben, überhaupt in Zweikämpfe zu kommen“, lobt er die Umsetzung. Das klare Ergebnis war dabei keineswegs erwartbar. „Natürlich waren wir klarer Favorit.
Ich habe dennoch mit einem etwas engerem Spielverlauf gerechnet“, gibt sich Adnan Sijaric überrascht – vermutlich auch deshalb, weil der FC Rot-Weiß Salem im Sommer einen einschneidenden Umbruch erlebte. Auch Sijaric trainiert erst seit dieser Spielzeit in Salem, coachte davor vier Jahre die Verbandsligamannschaft des SC Pfullendorf. „Als ich hier übernommen habe, wollte ich der Mannschaft gleich eine neue Handschrift geben“, erzählt der 47-jährige.
Dass diese schon jetzt verinnerlicht wurde, bekamen die Linzgauer zu spüren. „Ich habe meinen Jungs einen besseren Start gewünscht“, gibt Armin Brutschin, Trainer des SC Pfullendorf II, zu und zeigt sich beeindruckt vom Gegner. „Die haben das bockstark gemacht.
Mir würde auf die Schnelle kein besserer Bezirksligist in dieser Saison einfallen.“ Trotz des deutlichen Resultats war beim SC Pfullendorf „nicht alles schlecht“, wie der Trainer klarstellt. „Das Problem lag darin, dass wir in den entscheidenden Situationen zu fehlerhaft waren.“
SCP-Spieler mit Herzproblemen ins Krankenhaus
Neben vielen ansehnlichen Spielzügen und einigen Toren, zeigte die Partie aber auch, dass der Sport blitzartig zur Nebenrolle werden kann. Es war in der 70. Spielminute, als der SCP-Akteur Fabian Messmer wegen Herzbeschwerden das Spiel nicht fortsetzen konnte und ins Krankenhaus gebracht wurde.
Seit einer Corona-Infektion klagt der 21-jährige über Herzmuskelprobleme – der Vorfall kam dennoch überraschend. „Fabian hat die komplette Vorbereitung bei der ersten Mannschaft absolviert und fühlte sich gut“, erzählt Brutschin, der in der Schocksituation auch das Verhalten des Gegners hervorhebt. „Die Salemer eilten ebenfalls zur Hilfe.
Das zeigt, dass trotz aller Rivalität zusammengehalten wird“, stellt er klar und kann über den Gesundheitszustand des Spielers schon leichte Entwarnung geben. „Fabian hat zwar noch einige Untersuchungen vor sich, wurde aus dem Krankenhaus aber wieder entlassen“, gibt Brutschin Einblick.