Fußball-Bezirksliga: Johannes Lange hat einen großen Teil des Sonntagnachmittags vor dem Liveticker am Handy verbracht und sich zuhause über den Klassenerhalt gefreut. Weil der Trainer der Sportfreunde Owingen-Billafingen Anfang Juni Nachwuchs bekommen hat, ist er nicht mit seinen Kapitänen Alexander Bucher und Dennis Sutera nach Geisingen gefahren, um dem SC Konstanz-Wollmatingen die Daumen zu drücken. Nachdem die Konstanzer als Vizemeister der Bezirksliga Bodensee nach dem 2:0 auf eigenem Platz auch das Rückspiel mit 4:0 gewonnen haben, steht fest, dass Owingen-Billafingen als Tabellen-13. in der Liga bleibt.
„Ich war schon nach dem Hinspiel vorsichtig optimistisch und entspannt“, sagt Sportfreunde-Trainer Lange nach der erfolgreichen Saisonverlängerung. Er habe den SV Geisingen, seines Zeichens Zweiter im Schwarzwald, zweimal in der Vorbereitung gesehen, Konstanz-Wollmatingen über die Saison verteilt fünfmal. „Da ist der SC jedes Mal unglaublich kompakt und geschlossen aufgetreten. Taktisch war das die beste Mannschaft in unserer Liga.“
Der Kern bleibt
Auswirkungen auf die Zukunft seines Teams hatte die Relegation allerdings nicht. „Mit Ausnahme von Dominik Federer, der für zwei Jahre fürs Studium in die Staaten geht, bleibt unsere Mannschaft zusammen“, sagt der Trainer über die Sportfreunde, die aus „dem gesunden Owinger Kern“ bestehen, wie Lange fortfährt. Torjäger und Kapitän Dennis Sutera habe zwar Begehrlichkeiten bei anderen Teams geweckt, „er hat sich aber zu uns bekannt, unabhängig von der Liga“, sagt Lange. Das Motto in Owingen-Billafingen lautet: „Die Perspektive ist ausschlaggebend, nicht die Liga. Das Team wäre auch bei einem Abstieg nicht auseinandergebrochen.“
Der Verbleib in der Bezirksliga ist für Johannes Lange der verdiente Lohn einer starken Entwicklung. „Im Vergleich zur Hinrunde haben wir einen deutlichen Schritt gemacht. Mit ein bisschen Glück hätten wir den Klassenerhalt schon früher erreicht“, sagt er. Es habe zwar Ausreißer wie das 0:8 beim SC Konstanz-Wollmatingen gegeben, „aber das ist normal bei einer jungen Mannschaft“, so Lange, „die direkten Duelle haben wir allesamt gewonnen und die Mitaufsteiger Bermatingen und Worblingen sowie den Bezirkspokalsieger Anadolu hinter uns gelassen. Wir haben acht Punkte Vorsprung auf die drei Mannschaften dahinter, daher ist der Klassenerhalt schon verdient.“
Und den werden die Sportfreunde nun ausgiebig begießen. Am Samstag gehen beide Aktiven-Mannschaften essen. Vom 7. bis 10. Juli fährt das Team auf eine Hütte. Mitten in der Vorbereitung. „Das ging terminlich leider nicht anders“, sagt Trainer Johannes Lange, der die kurze Auszeit aber dennoch gutheißt, wie er schmunzelnd erklärt. „Da dürfen sich die Spieler dann ausgiebig feiern – ganz ohne Trainer.“