Eigentlich schien dem SV Orsingen-Nenzingen zumindest der erste Zähler der noch jungen Saison sicher zu sein. Über die längste Spielzeit lag die Mannschaft gegen den Aufsteiger SV Allensbach auf Siegkurs.
Zur Halbzeit erspielte man sich eine hochverdiente Zwei-Tore-Führung, in den Schlussminuten sollte wenigstens der 3:2-Vorsprung erfolgreich über die Zeit gebracht werden.
„Wir spielen einen guten Fußball und hätten zu Beginn noch höher in Führung gehen können“, spricht Alessandro Paolantonio, Trainer des SV Orsingen-Nenzingen, über eine sehr ansehnliche erste Halbzeit seines Teams.
Dann kam der SV Allensbach griffiger aus der Kabine, während der Paolantonio-Elf zunehmend die Kräfte fehlten. In der Nachspielzeit wurde es dann dramatisch: Zuerst schaffte Niklas Aichem den 3:3-Ausgleich, nur zwei Minuten später köpfte der erst kurz zuvor eingewechselte Gbangu Lihau den SV Allensbach zum 4:3-Erfolg. „So ein Spiel darf man natürlich nicht verlieren“, ärgert sich Paolantonio über den unglücklichen Ausgang, verfällt trotz des verkorksten Auftakts in die neue Spielzeit mit drei Niederlagen aber nicht in Panik.
„Die Saison ist enorm lange, da wird noch sehr viel passieren“, weiß der Trainer, der in seiner Defensivabteilung aber zügig noch „an der einen oder anderen Stellschraube drehen“ will. In den ersten drei Ligaspielen kassierte der Bezirksligist nämlich schon neun Gegentore.
Der SV Allensbach hingegen hat derzeit keinen Grund, Veränderungen vorzunehmen. Ganz im Gegenteil. „Wir wollen den Aufwind so lange wie möglich mitnehmen“, sagt Trainer Serdar Yalcinkaya nach der vergangenen Partie, welche sich für ihn wie eine „Achterbahnfahrt“ anfühlte. „Kurz vor der Halbzeitansprache musste ich erst einmal kurz durchatmen“, gibt Yalcinkaya Einblick über seine Enttäuschung nach der ersten Hälfte.
Halbe Stunde in Unterzahl
Danach ging es aufwärts. Doch nach der beeindruckenden Aufholjagd folgten die nächsten Rückschläge: Nach einer Notbremse musste der SV Allensbach eine halbe Stunde lang in Unterzahl auskommen. Nur fünf Minuten später geriet der Aufsteiger dann erneut in Rückstand.
„Die Mannschaft hat es geschafft, sich trotz der vielen Nackenschläge immer wieder aufzubäumen“, lobt Yalcinkaya einerseits die Moral seiner Mannschaft, sieht zudem aber auch die Zusammenarbeit des gesamten Teams an der Seitenlinie als einen entscheidenden Faktor.
Nach dem dritten Gegentreffer stellte Serdar Yalcinkaya nämlich prompt sein Spielsystem um, vertraute auf eine Dreierkette und setzte auf zwei Stürmer. „Natürlich gehört da auch ein wenig Glück dazu, wenn man in den letzten Minuten das Spiel noch dreht“, meint Yalcinkaya, der zudem wertvolle Schlüsse aus der Partie zieht: „Wir haben bewiesen, dass wir zusammenhalten – nur mit einem großen Teamgeist ist es möglich, solche engen Spiele noch auf seine Seite zu ziehen.“