Fußball-Bezirksliga: – Während sich im Klettgau der Spitzenreiter FC Erzingen gegen den Verfolger FC Zell im Spitzenspiel der zwölften Runde bewähren muss, kreuzen sich fast zur gleichen Zeit im Tabellenkeller die Wege von zwei der vier zuletzt erfolglosesten Teams. Schlusslicht FC Schlüchttal gastiert beim FC Wallbach, der nach fünf sieglosen Spielen in Folge auf Rang 15 abgerutscht ist.

Spitzenspiel: Vor fast genau einem Jahr gewann der FC Erzingen mit 5:3 beim FC Zell, nahm erfolgreich Revanche für die heftige ...
Spitzenspiel: Vor fast genau einem Jahr gewann der FC Erzingen mit 5:3 beim FC Zell, nahm erfolgreich Revanche für die heftige 1:8-Klatsche im November 2019. Nach dem 4:0-Erfolg beim VfB Waldshut wollen Sebastian Schmidt (Mitte, gegen Kevin Weiß) und seine Teamkollegen nun nachlegen und den Verfolger distanzieren. | Bild: Neithard Schleier

Gar keine Ausbeute im gleichen Zeitraum hat der FC Tiengen 08 eingefahren, der nach bitteren fünf Niederlagen am Stück nun den SV Jestetten erwartet. Vom Erfolg ist auch der TuS Efringen-Kirchen nicht verwöhnt, der letzte – und bisher einzige – Sieg liegt auch fast sechs Wochen zurück. Seither gab es nur drei Punkte und ausgerechnet jetzt kreuzt der FC Hochrhein, mit zuletzt fünf Siegen in Serie unbestritten die „Elf der Stunde“, im Hölzele auf. Beim letzten Mal setzte sich die Elf von Philip Brandl übrigens mit 3:1 im Rebland durch.

Gute Erinnerungen: Philipp Jedlicka (links gegen Jochen Bürgin) gewann im November vor zwei Jahren mit dem FC Hochrhein beim TuS ...
Gute Erinnerungen: Philipp Jedlicka (links gegen Jochen Bürgin) gewann im November vor zwei Jahren mit dem FC Hochrhein beim TuS Efringen-Kirchen mit 3:1. Am Sonntag kreuzen die Gäste mit fünf Siegen in Serie bei den zuletzt fünfmal sieglosen Rebländern an. | Bild: Neithard Schleier

Seit der FC Wallbach vor sechs Wochen gegen den FC RW Weilheim aus dem 0:2 ein 3:2 gemacht hat, ist der Elf von Trainer Dirk Tegethoff nicht mehr viel gelungen. Ein 2:2 gegen den FC Schönau – und das war es dann auch schon. Vier Törchen, ein Punkt und das deftige 0:8 bei der SG Mettingen/Krenkingen sorgten für einen Rutsch unter dem „Strich“.

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Eine Bilanz, die Sportchef und Abwehrspieler Matthias Wenk zwar nicht beschönigt: „Aber es gibt ja auch Gründe – und Hoffnung.“ Weil phasenweise bis zu neun Kaderspieler nicht zur Verfügung standen und zeitgleich die „Zweite“ spielten, mussten sogar Spieler reaktiviert werden, die seit Jahren nicht mehr in der „Ersten“ gespielt hatten. Zuletzt beim 0:5 in Zell kamen gar die „Oldies“ Dirk Jehle und Jens Faralisch zum Einsatz: „Immerhin sind sie fit, weil sie in der Ü35 mitmischen. Aber es ist natürlich keine Dauerlösung.“

Matthias Wenk (FC Wallbach): „“Natürlich wollen wir als „Dino der Liga“ weiterhin oben bleiben. Aber es ist auch ...
Matthias Wenk (FC Wallbach): „“Natürlich wollen wir als „Dino der Liga“ weiterhin oben bleiben. Aber es ist auch künftig nicht der Stil des FC Wallbach, mit Geldscheinen auf Spielersuche zu gehen.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Geplant war beim FC Wallbach vielmehr der Umbruch, doch das klappt derzeit noch nicht wie gewünscht: „Gerade unsere jungen Spieler fallen derzeit mit Verletzungen aus“, beklagt Wenk: „Adrian Bechler hat sich das Kreuzband gerissen und nun hat sich Ali Kara den Finger gebrochen. Das reißt nicht ab.“

Fußball-Bezirksliga auf einen Blick

Trotz der sportlichen Misere sei die Stimmung im Team gut, betont Wenk: „Wir saßen am Dienstag alle zusammen, haben die aktuelle Lage besprochen.“ Der 31-Jährige bleibt optimistisch, nicht nur, weil er sich noch gut an die prekäre Lage im Herbst 2011 erinnert. Damals schaffte der FC Wallbach ein „Wunder“, schob sich dank einer sagenhaften Rückrunde mit 32 Punkten vom letzten Platz auf Rang elf: „Das schwirrt natürlich immer im Hinterkopf mit“, so Wenk, den außerdem die Heimstärke positiv stimmt: „Unsere bisher einzige Heimniederlage, das 2:3 gegen den VfB Waldshut, kam eher unglücklich zustande. Ich sehe überhaupt nicht schwarz, was die nächsten Spiele angeht. Wir müssen und werden bis zur Winterpause ordentlich punkten, zumal wir fast nur noch auf Gegner in unserer Kragenweite treffen.“

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Entsprechend hoch ist – trotz des entstandenen Drucks im Abstiegskampf – bei Wenk die Zuversicht, gerade gegen Schlusslicht FC Schlüchttal. Doch der 31-Jährige hat das 2:4 vom August 2019 nicht vergessen: „Damals haben wir früh mit 2:0 geführt – diese Niederlage war bitter.“ Entsprechend fällt Wenks Warnung aus: „Die Gäste sind in der Offensive mit Marvin Kalt und Timon Baumgärtner stark besetzt. Andererseits kassieren sie ihre Gegentreffer meist in der letzten halben Stunde. Das sollten wir nutzen“, setzt Wenk auf die vermeintlich bessere Kondition seines Teams.

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Personell sieht es am Samstag besser aus beim „dienstältesten Bezirksligisten“, der seit 2008 zur Liga zählt. Ü35-Unterstützung dürfte Dirk Tegethoff nicht erneut anfordern müssen. An spektakuläre Transfers in der Winterpause verschwendet Matthias Wenk ohnehin keine Gedanken: „Natürlich wollen wir als „Dino der Liga“ weiterhin oben bleiben. Aber es ist auch künftig nicht der Stil des FC Wallbach, mit Geldscheinen auf Spielersuche zu gehen.“

Comeback: Burak Dokuzkardes (35) kehrt nach längerer Pause zum FC Wallbach zurück. Zuletzt war er beim SV 08 Laufenburg angemeldet.
Comeback: Burak Dokuzkardes (35) kehrt nach längerer Pause zum FC Wallbach zurück. Zuletzt war er beim SV 08 Laufenburg angemeldet. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Ganz ohne Geldscheine ist es Wenk gelungen, Burak Dokuzkardes zu reaktivieren: „Er spielte ab Sommer 2016 etwa eineinhalb Jahre bis zu seiner Verletzung für uns. Seither hat er pausiert.“ Das ungenutzte Spielrecht des mittlerweile 35-Jährigen trat der SV 08 Laufenburg wieder an die Wallbacher ab: „Vielleicht klappt es, dass Burak gegen den FC Schlüchttal aufläuft. Fit genug ist er auf alle Fälle“, freut sich Wenk.