Wer zur Pause in Brennet auf einen 5:0-Sieg der Gastgeber gesetzt hätte, wäre sicher reich nach Hause gegangen. Gezockt wurde auf dem Magnus-Schwitzler-Kunstrasenplatz zwar nicht, aber die Ausbeute für die SG FC Wehr/Brennet aus den zweiten 45 Minuten konnte sich sehen lassen.
„Ich denke, die Jestetter haben sich vom Doppelschlag durch Fabian Schmidt und Marco Götz nicht erholt“, befand Trainer Urs Keser, der zusammen mit Trainerteam-Kollege Sascha Dreher in der Halbzeit recht laut geworden war: „Im ersten Durchgang haben wir nicht im Ansatz das getan, was wir uns vorgenommen hatten.“
Bis Schiedsrichter Antonio Paolucci in die Kabinen gebeten hatten, lieferten beide Teams viel Stückwerk ab. Echte Torchancen waren Mangelware, das 0:0 entsprach dem Gebotenen.
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Nachdem aber Schmidt die Führung und Sekunden später Götz das 2:0 erzielt hatten, lief der Ball auf Seiten der Gastgeber: „Wir haben weiter offensiv spielen wollen, das Verteidigen vergessen“, schüttelte Jestettens Trainer Michele Masi fassungslos den Kopf: „Ich muss erstmal eine Nacht drüber schlafen, und dann heraus finden, was bei uns schief läuft.“
Die Gäste hatten kaum noch eine Chance, kassierten durch den Handelfmeter von Alexander Rebis das 0:3, ehe Valentino Colella sich bei einer verunglückten Kopfballrückgabe gedankenschnell den Ball eroberte und zum 4:0 ins Netz lupfte. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Alessio Tenhibben, der den schönsten Spielzug – wieder eingeleitet durch Colella – zum 5:0-Endstand verwertete.
Mit dem Schlusspfiff war Michele Masi bedient. Seine Elf hatte sich wie schon vor zwei Wochen beim FC Tiengen 08 eine deutliche Klatsche abgeholt. Auch in Tiengen kassierte Yannic Frey fünf Tore. Weshalb die Abwehrarbeit derart vernachlässigt worden sei, ist ihm ein Rätsel, gab Masi offen zu. Schließlich hatte seine Elf noch vor der Pause bei den wenigen Angriffen der SG FC Wehr/Brennet den Strafraum solide sauber gehalten.
Nun gelte es, vor dem Heimspiel gegen den FC Wallbach über die Bücher zu gehen und die Defizite zu klären. Zudem ist die medizinische Abteilung gefragt, denn die Liste der Verletzten nimmt nicht ab. Masi war ohnehin nur mit einem minimalen Kader in Brennet angereist. Im Verlauf des Spiels verletzten sich zusätzlich Nico D‘Effremo und Marc Russ.
Bei den Gastgebern, die erstmals seit Gründung der Spielgemeinschaft in Brennet angetreten sind, herrschte nur bedingt eitel Sonnenschein. Trainer Urs Keser haderte noch immer mit dem in der Schlussphase verlorenen Spiel in Buch. Aktuell steht seine Elf nach elf Punkten aus den letzten sechs Spielen auf Rang zehn. Für Keser zu wenig: „Ich darf gar nicht dran denken, wo wir stehen könnten, hätten wir nicht so viele Zähler schon verschenkt.“
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