Fußball-Bezirksliga: – Das Drumherum passte, die offizielle Zuschauerzahl entsprach mit 491 gerade noch den „Corona-Richtlinien“. Beim FC Tiengen 08 herrschte zumindest in den ersten 20 Minuten des Derbys prächtige Stimmung.
Emir Muratovic hatte nach einem Traumpass von Daniel Guznenko die Weichen für einen fröhlichen Nachmittag gestellt.
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Doch lang hielt die „Euphorie“, die Trainer Erkan Kanli seiner Elf attestierte, nicht an. Der VfB Waldshut schlug eiskalt zurück: „Das war ein herausragendes Tor“, freute sich Trainer Danijel Kovacevic über das Tor seines jüngeren Bruders Stjepan, der eine blitzsaubere Flanke von Erdal Kizilay verwandelte.
Damit herrschte zwar bei den Toren wieder Gleichstand, doch noch stürmte der FC Tiengen 08 munter weiter. Lukas Peric war es dann auch, der zwei Mal die erneute Führung auf dem Fuß hatte, doch beide Male erwies sich Cihan Ceylan als unüberwindbar. Beim 0:1 durch Muatovic hatte der Waldshuter Schlussmann noch das Nachsehen gehabt.
Für Erkan Kanli war es ein Rätsel, wieso seine Jungs – bis dahin trotz der fehlenden Tomas Masek (Sperre) und Nexhdet Gusturaanj (Zerrung) Ton angebend – plötzlich das Spiel aus der Hand gaben: „Plötzlich wurde alles vergessen, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen hatten.“
Der VfB Waldshut nahm diese „Vorlage“ an, bestimmte mit seinen Routiniers nun das Geschehen. Den entscheidenden Nadelstich setzte ausgerechnet der Ex-Tiengener Alberto Di Girolamo, einen Tag vor seinem 30. Geburtstag, mit einem tollen Schuss in den Winkel zur 2:1-Führung.
Dem Ausgleich war ein Freistoß von Kristian Parashidis voraus gegangen, den Debütant Louis Gnädinger im Tiengener Kasten noch pariert hatte. Doch die Hausherren bekamen den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Erdal Kizilay flankte vors Tor und Kovacevic nickte den Ball ein. Zuvor hatte Kizilay bereits Pech mit einem Schuss an den Außenpfosten.
„Wir haben Geduld bewiesen“, lächelte VfB-Trainer Danijel Kovacevic nach dem Schlusspfiff des souverän leitenden Luigi Satriano, aber nicht ohne dem Gegner, dem er die Favoritenrolle zugeschanzt hatte, eine gewisse Klasse zu attestieren: „Die haben das heute sehr gut gemacht.“
Nach der Pause allerdings spielte nur noch der VfB Waldshut, auch wenn die zwingenden Torchancen ausgeblieben waren. Die von Serkan Korkut organisierte Tiengener Defensive vor Torwart-Debütant Louis Gnädinger ließ nicht viel zu.
Zwei Strafstöße in der Schlussphase
Allerdings ging in der Schlussphase etwas die Konzentration flöten. Kapitän Marius Granacher foulte in der 73. Minute seinen früheren Teamkollegen aus Waldshuter Zeiten, Marjan Jelec.
Der wollte sich die Chance zum 3:1 nicht entgehen lassen, scheiterte aber an Gnädinger: „Strafstöße habe ich schon öfters gehalten“, so der 21-jährige Lauchringer, der vom FC Schaffhausen an den Langenstein gekommen ist.

Zwölf Minuten später zeigte Satriano erneut auf den Punkt und wieder war Jelec gefoult worden. Dieses Mal überließ der Waldshuter die Ausführung aber seinem Stürmer Stjepan Kovacevic. Gnädinger war erneut in der richtigen Ecke, doch der Schuss war zu scharf – 3:1.
Damit war das Derby gelaufen, hatte aber für beide Teams noch einen bitteren Nachgeschmack. Auf Waldshuter Seite hatte sich Ivo Bajusic mit lädierter Schulter vorzeitig verabschiedet. Der für ihn gekommene Ibni Jusufi musste ebenfalls vorzeitig wieder gehen.
Arjanit Kabashaj und Kristian Parashidis spielten angeschlagen, bissen sich aber durch. Beim Gastgeber wagte Nexhdet Gusturanaj in der 63. Minute einen gut gemeinten Versuch, räumte aber 19 Minuten später schon wieder das Feld.
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