Fußball-Bezirksliga: – Mit einem neuen Format ist die Regiosport-Redaktion des SÜDKURIER in die Frühjahrsrunde der Bezirksliga gestartet. Zum Auftakt waren wir mit dem neuen „Bezirksliga-Querpass“ bei Torwart Elvis Gojak vom SV Blau-Weiß Murg und Alex Rebis von der SG FC Wehr/Brennet. Vor dem 19. Spieltag haben wir Martin Rangnau, den Kapitän des SV Jestetten besucht.
Der 30-jährige Offensivspieler hat – mit einer zweieinhalbjährigen Unterbrechung – seine gesamte Fußballzeit beim SV Jestetten verbracht. Er durchlief sämtliche Jugendmannschaften beim Bezirksligisten und wechselte als Aktiver dann erst einmal zum benachbarten SV Altenburg. Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga kehrte er wieder zu seinem Heimatverein zurück, feierte den Titel in der Kreisliga A und spielt seither in der höchsten Liga des Bezirks.
Bei den Bezirksliga-Querpässen gibt uns Martin Rangnau einen kleinen Einblick in seine Fußballwelt. Unter anderem verrät wer, der die coolste Socke im Verein ist und dass er letztens beim 2:2 in Efringen-Kirchen gerne den Videobeweis angewandt hätte: „Mein Tor war kein Abseits – aber da gibt‘s halt keinen Videobeweis.“
Mit dem SV Jestetten hat Rangnau seither eine emotionale Achterbahnfahrt erlebt. Begonnen hat die Reise mit der großen Party beim Aufstieg und fast wäre die Fahrt wieder zurück in die Kreisliga A gegangen. Nach 30 Spieltagen standen die Jestetter mehr oder weniger als Absteiger fest.
Letztlich nutzte das Daumen drücken für den VfB Waldshut. Der setzte sich in der Landesliga-Relegation der Vizemeister gegen den FC Emmendingen durch und bescherte damit als Nebeneffekt den Jestettern den Ligaverbleib.
Fußball-Bezirksliga im Überblick
Wer nun den SV Jestetten vor dieser laufenden Spielzeit als Abstiegskandidaten einsortiert hatte, der sah sich schnell getäuscht. Die Mannschaft spielt – zunächst unter dem neuen Trainer Salvador Ortiz und nun unter dessen Nachfolger Björn Winter – munter mit, schnuppert sogar selbst an der Relegation. Aktuell beträgt der Rückstand auf den Zweitplatzierten TuS Binzen zwei nur vier Punkte – und das bei einem ausgetragenen Spiel weniger.
Eine eindeutige Erklärung für den sportlichen Aufschwung kann der Kapitän zwar auch nicht liefern, aber ein wesentlicher Faktor sei die neu formierte und vor allem verjüngte Mannschaft. Es sei eine perfekte Mischung aus jungen hungrigen und älteren routinierten Spielern gefunden worden, so Rangnau: „Es ist nicht so, dass unser Betreuer Jonny Madera uns einen Zaubertrank gemixt hat. Es passt einfach und der Spaßfaktor ist wieder da.“

Wie gut das „neue“ Team in Jestetten harmoniere, habe sich beim TuS Efringen-Kirchen gezeigt. Der frühe 0:2-Rückstand hätte die Mannschaft noch in der vergangenen Saison kalt erwischt. Dieses Mal sei der Glaube an die eigenen Stärken stets vorhanden gewesen und habe sich im Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit ausgezahlt.
Schon deshalb ist Martin Rangnau vor der anstehenden Aufgabe gegen die zuletzt fünf Mal in Serie siegreichen Gäste von den Sportfreunden aus Schliengen nicht bange. „Wir gewinnen mit 2:0“, strotzt der Kapitän vor Selbstvertrauen.