Rouven Rünzi wagte vor zwei Jahren als Urgestein des FC Wehr einen Neuanfang beim FC Wallbach und hat diesen Wechsel noch keine Sekunde bereut
Das Bezirksliga-Interview der Woche: Der 30-jährige Mittelfeldspieler ist derzeit zwar zum Zuschauen verurteilt, will aber tatkräftig beim Umbruch mithelfen und sicherstellen, dass der 2008 aufgestiegene FC Wallbach der „Dino der Bezirksliga“ bleibt
Mittelfeldmotor: Nach seiner Knieverletzung hofft Rouven Rünzi, dass er spätestens im Frühjahr wieder für den FC Wallbach auflaufen und im Abstiegskampf mithelfen kann.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Rouven, im Somer kündigte der neue Trainer Dirk Tegethoff an, dass der FC Wallbach vor 32 Endspielen im Abstiegskampf steht. Meint er das ernst?
Ich kann ihm da nur beipflichten. Mit Blick auf die abgebrochenen Spielzeiten und auf den doch recht hohen Altersschnitt wäre es vermessen, wenn wir sagen würden, dass wir oben mitspielen wollen. Unser einziges Ziel ist, der Liga als „Dino“ erhalten zu bleiben.
Rouven Rünzi (30) lebt in Bad Säckingen und arbeitet als Controller. Der Mittelfeldspieler begann als F-Junior beim FC Wehr. Seinem Heimatverein blieb er treu bis 2019. Dann wechselte er zum FC Wallbach. Rünzis größter sportlicher Erfolg war der Landesliga-Aufstieg im Juni 2010 mit dem FC Wehr, via Relegation gegen die Spvgg. Untermünstertal.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
In welcher Rolle sehen Sie sich dabei?
Wir stecken im Umbruch, vor allem mit Spielern aus der „Zweiten“. Ich zähle mich zu den älteren Spielern und denke, dass ich mit meiner Erfahrung helfen kann. Die jungen Spieler brauchen noch Zeit, aber ich sehe uns auf einem guten Weg.
Entweder – oder?
Derzeit sind Sie zum Zuschauen verurteilt. Wann kehren Sie zurück?
Dieses Jahr sicher nicht. Morgen habe ich MRT-Termin. Dann werde ich erfahren, was im Knie kaputt ist. Nach einem Pressschlag, vor drei Wochen in Efringen-Kirchen, war mir klar, dass etwas mit dem Innenband passiert ist. Das Gleiche hatte ich schon einmal.
2019 haben Sie als Kapitän den FC Wehr nach dem Abstieg verlassen. Gab es da böses Blut?
Nach dem Abstieg war für mich der beste Zeitpunkt gekommen, nochmals etwas Neues zu machen. Aber keine Sorge, ich darf mich nach wie vor in der Frankenmatt sehen lassen. Natürlich interessiert mich immer, wie sie gespielt haben. Es kicken ja noch einige meiner Freunde dort.
Schon etwas komisch. Ich war ja damals sogar Kapitän beim FC Wallbach und stand plötzlich in einem anderen Trikot auf dem Wehrer Rasen.
Größter sportlicher Erfolg: Mit dem FC Wehr feierte Rouven Rünzi (vorn, rechts im roten Trikot) im Juni 2010 den Aufstieg in die Landesliga. Die von Lothar Silfang (stehend, rechts) trainierte Elf gewann das Relegationsspiel bei der Spvgg. Untermünstertal.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Weshalb gingen Sie zum FC Wallbach?
Der Verein war schon länger Thema bei mir. Hier spielen einige meiner Kumpels und ich wohne ja in Bad Säckingen.
Ganz ehrlich: Wir sind ein Dorfverein mit fast ausschließlich einheimischen Spielern und das gefällt mir. Unser Teamgeist beschränkt sich nicht auf 90 Minuten. Das erlebt ja man nicht mehr oft, dass nach Spiel oder Training alle zusammenhocken, privat viel gemeinsam unternehmen – oder als Mannschaft alle mit dem Zug zum Spiel nach Erzingen fahren. Diesen Wechsel habe ich jedenfalls keine Sekunde bereut.