Platzwahl beim SV Blau-Weiß Murg Video: Scheibengruber, Matthias

Fußball-Bezirksliga: – Beim Schlusspfiff von Zan Gavranovic herrschte auf beiden Seiten des Kunstrasenplatzes eine gewisse Fassungslosigkeit. Der SV Blau-Weiß Murg hatte das Kellerduell gegen das noch immer sieglose Schlusslicht FC Hochrhein zwar mit 1:0 gewonnen, aber jedem Akteur im blau-weißen Trikot war klar, dass das Dusel-Kontingent mit diesem Erfolg – es war erst der zweite in dieser Saison – vermutlich vorerst aufgebraucht ist.

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Die Gäste hingegen sanken enttäuscht zu Boden. Sie hatten einmal mehr gekämpft und gerackert. Die Ausfälle von Justin Urland (Sperre), Nick Schupp (Urlaub) sowie der verletzten Timo Keslinke und Noel Zipfel wurden gut weggesteckt. Die Elf von Trainer Thomas Halmer war vielleicht nicht die Spiel bestimmende Mannschaft – wobei auch die Murger das nicht gewesen sind. Doch hatte der FC Hochrhein, nach neun sieglosen Spielen noch immer mit nur einem Punkt am Tabellenende, nicht nur viel mehr sondern auch viel bessere Tormöglichkeiten.

Fußball-Bezirksliga in Zahlen

So brauchte es einen – auf Seiten des Gastes – viel diskutierten Strafstoß, damit dieses Spiel entschieden wurde. Nico Maenza hatte sich im Laufduell gegen Lasse Brugger nicht ganz regelkonform durchgesetzt und wurde, kaum hatte er die Strafraumlinie überquert, von Torwart Simon Krause abgeräumt: „Für mich war es vor dem Foul ein ganz normaler Zweikampf. Ich wollte den Ball ums Verrecken haben und als der Torwart kam, wollte ich den Ball über ihn lupfen.“

Gökalp Uyar trifft zum 1:0 Video: Monika Scheibengruber

Während FCH-Kapitän Philipp Jedlicka noch versuchte, den Unparteiischen mit dem Hinweis auf Maenzas Ziehen umzustimmen, blieb Gökalp Uyar tiefenentspannt. Beim Strafstoß schickte er Krause ins andere Eck. Mit dem ersten satten Torschuss hatten die Murger bereits das Spiel entschieden.

Chancen des FC Hochrhein Video: Scheibengruber, Matthias

Das wusste zu diesem Zeitpunkt natürlich noch niemand. Vor allem deshalb nicht, weil der FC Hochrhein, der bis dahin mit mindestens zwei Treffern hätte führen müssen, auch nach der Pause weiter das Murger Tor bedrängte.

Nico Maenza im Interview Video: Scheibengruber, Matthias

Ein Umstand, den Branimir Sarenac nach Spielende abperlen ließ: „Wir haben defensiv doch gut gestanden und hatten einen starken Torwart“, spielte er auf die Paraden von Elvis Gojak an: „Er hat seinen Job gut gemacht.“ Wie Nico Maenza (“lieber dreckig spielen und gewinnen“) verwies auch der Trainer des SV Blau-Weiß Murg aufs Resultat: „Wir wollten die Null halten und nicht wieder so viele Tore kassieren und wir wollten die drei Punkte – das haben wir geschafft.“ Und Maenza ergänzte: „Wie wir gespielt haben, interessiert keinen mehr.“

Chancen des SV BW Murg Video: Monika Scheibengruber

Das Problem des SV Blau-Weiß Murg liegt eindeutig in der Offensive. Fehlt Jason Cerimi, der aus privaten Gründen unabkömmlich war, gibt es keinen Spieler, der den Weg zum gegnerischen Tor kennt. Und Cerimi war nicht der einzige Spieler, den Sarenac ersetzen musste. Pasquale Oddo und Francesco Lo Presti fehlten ebenso verletzungsbedingt wie Leon Villinger. Zudem hatte Kevin Lajthia noch sein letztes Spiel der Rot-Sperre abzusitzen. Zur Partie am Samstag bei seinem Ex-Club VfB Waldshut darf der Abwehrchef wieder ran: „Insgesamt fehlten mir zehn Spieler“, wollte sich Sarenac den Sieg nicht madig machen lassen.

Beim FC Hochrhein hingegen herrscht Ratlosigkeit: „Das ist nicht ein verlorener Punkt“, so Thomas Halmer: „Sondern es sind drei Punkte, die uns fehlen. Dieses Spiel müssen wir gewinnen.“ Dass die Murger sich gegen Ende des Spiels noch gute Möglichkeiten erspielten und Alessio Paciulli mit einem Pfostenschuss etwas Pech hatte, sei der taktischen Umstellung geschuldet: „Wenn wir aufmachen, ist klar, dass sich dann solche Situationen ergeben“, so Halmer.

Marvin Laub im Interview Video: Scheibengruber, Matthias

Ähnlich wie sein Trainer sah es Marvin Laub, der vor der Saison nach einem Jahr beim SV Waldhaus wieder zu seinem Heimatverein zurück gekommen war: „Mir fehlen die Worte, dass wir dieses Spiel nicht für uns entschieden haben.“ Die Zuversicht hat der Youngster, dessen Zwillingsbruder Luis beim SV Waldhaus geblieben ist, nicht verloren: „Jetzt muss es am Sonntag gegen den SV Jestetten mit dem ersten Dreier klappen.“

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