Fußball-Bezirksliga Es war angerichtet fürs Spitzenspiel gegen den Tabellenführer FC Wittlingen. Wetter und Kulisse stimmten, der starke Wind nervte – mehr aber noch die Platzverhältnisse. Das erste Spiel im neuen Jahr auf der Frankenmatt litt unter zu hohem Rasen und holprigem Geläuf. Die SG FC Wehr/Brennet steckte den Umstand weit besser weg, gewann mit 3:1 und schob sich auf einen Punkt an den besiegten Spitzenreiter heran. „Über 90 Minuten war es unser bestes Spiel“, freute sich Trainer Urs Keser.
Die Gastgeber legten munter los, setzten den Gast gewaltig unter Druck. Die wehrten sich nach Kräften. Timo Kronenberger holte sich nach einem Zweikampf mit Marco Hanser schon nach drei Minuten die Gelbe Karte ab. Und spätestens mit der daraus resultierenden Freistoß von Fabian Schmidt an den langen Pfosten gab den Tarif vor.
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Doch der Druck verpuffte nach einer guten Viertelstunde: „Wir brauchten Zeit, um uns an den großen und nicht einfach zu bespielenden Platz zu gewöhnen“, so der verletzte Co-Trainer David Pinke, der an Geh-Hilfen so manchen Meter machte.

Auf dem Platz mühten sich die Wittlinger, doch effektive Torchancen blieben rar – abgesehen von einem Freistoß durch Timo Glattacker, bei dem sich Namensvetter Timo Kaiser zwischen den Pfosten mächtig strecken musste.
Als sich eine torlose erste Hälfte andeutete, schlugen die Gastgeber doch zu. Jan Steininger arbeitete sich auf der rechten Seite prima durch, flankte lang und fand dort Marco Hanser. Der düpierte Felix Schneiderberger, der ins Leere lief und Manuel Pinke kam an alter Wirkungsstätte zu spät – 1:0.
„Wir waren vor der Pause das bessere Team“, war Urs Keser vom Auftritt der SG FC Wehr/Brennet beim Gang in die Kabine angetan: „Unser Pressing funktioniert. Mal sehen, wie lange wir das Tempo hoch halten können.“
Seine Elf machte nach der Pause dort weiter, wo sie aufgehört hatte. Marco Hanser stellte bereits zehn Minuten nach Wiederanpfiff die Weichen mit dem 2:0. Mit dem Ostwind im Rücken ließen die Hausherren nun wenig Zweifel aufkommen, dass die Punkte im Wehratal bleiben würden.
Den fünften Sieg im fünften Rückrundenspiel zementierte Jan Steininger mit dem dritten Treffer kurz vor Schluss. Die SG FC Wehr/Brennet hat damit elf der letzten zwölf Spiele gewonnen, das 0:3 beim TuS Stetten war letztlich doch nur ein Ausrutscher. Dass seine Elf nunmehr Zweiter ist und dem FC Wittlingen im Nacken, sei nur ein schöner Nebeneffekt, so Urs Keser: „Wir reden nicht über die Tabelle.“
Das Gegentor durch Lukas Schmeller in letzter Minute war nur noch Ergebniskosmetik. Wittlingens Fabio Muto war angesäuert: „Das war ein Spiegelbild der Trainingswoche – die war nicht gut. Dann reicht es gegen so einen Gegner nicht.“ Vielleicht, so Muto, kam diese Niederlage zum richtigen Zeitpunkt: „Die Wehrer waren uns in allen Belangen überlegen. Jetzt müsste jedem klar sein, dass da oben etwas passiert. Dabei hätten wir der Gewinner des Spieltags werden können“, deutete er aufs 1:1 des FC Zell beim FC Hochrhein.

Beide Mannschaften sehen sich am Ostermontag – dieses Mal im Kandertal – wieder. Dann muss sich der Pokalverteidiger im Viertelfinale bei der Elf von Fabio Muto bewähren.
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