Fußball-Bezirksliga: – War es Glück, Verzweiflung oder eine Eingebung? Jedenfalls wusste Alexander Schöpflin in der Pause, dass er reagieren musste. Zu schwach hatten die SF Schliengen bis dahin bei der U23 des SV 08 Laufenburg agiert. Der Plan, endlich den ersten Auswärtssieg einzufahren, war nicht zu erkennen.
Dann aber brachte Schöpflin zunächst Jakob Bolsinger, der sieben Minuten nach Wiederanpfiff den Ausgleich erzielte. Ein strammes „Pfund“ in den Winkel, gegen das Moritz Pfeifer zwischen den Laufenburger Pfosten machtlos war und das von Trainer Clemens Bauer schnaubend als „Sonntagsschuss“ kommentiert wurde.

Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Doch für die leidgeprüften Null-Achter kam es noch schlimmer. Der zwölf Minuten zuvor für Pascal Tröndle eingewechselte Vahid Jafari zog gegen den ebenfalls eingewechselten Jens Lehmann die Notbremse, musste wieder vom Platz. Den fälligen Freistoß zimmerte Lehmann selbst in die Maschen. Weil Amin Bouhouch den Ball in der Mauer mit dem Oberschenkel touchierte, hatte Moritz Pfeifer nicht den Hauch einer Chance.
Für Clemens Bauer eine bittere und vermeidbare Niederlage: „So verdient wie heute, war es noch nie“, haderte er mit der Chancenverwertung: „Allein Lamin Kanteh und Mahdi Ababneh müssten je drei Tore machen.“
Getroffen hat am Ende nur Pascal Tröndle – nach einem Freistoß von Yannis De Cassan, den Ababneh seinem Mitspieler vor die Füße platzierte.
Yannick Klucker kam einen Schritt zu spät, Torwart Nils Lehmann war machtlos.

Nur zwei Minuten später hätte Lamin Kanteh nachlegen können, schloss aber den Angriff zu überhastet ab.
Das war ohnehin das Laufenburger Manko. Brandgefährlich waren die Gastgeber nur bei Freistößen und Eckbällen – kurz vor der Pause scheiterten De Cassan und Ababneh.
Aus dem Spiel heraus fehlte meist der letzte Pass, oder das Spielzug wurde überhastet abgeschlossen.
Allerdings machten es die Gäste aus dem Rebland, die mehrere Stammspieler ersetzen mussten, nicht viel besser. Letztlich hatten sie vor dem Seitenwechsel nur eine Chance, die Moritz Pfeifer gegen Lukas Amann vereitelte.

Sonderlob für Firat Uygur
So musste etwas passieren beim Gast, der vor einem Jahr schon mit 2:3 im Waldstadion – allerdings auf Kunstrasen – unterlegen war. Schöpflin wechselte den Sieg ein und sorgte damit nicht nur für Erleichterung nach dem ersten Auswärtssieg, sondern auch für ein ausgeglichenes Konto und den Sprung auf Platz neun. Ein Sonderlob von Teammanager Jean Rossetti verdiente sich Startelf-Debütant Firat Uygur, der im Sommer aus dem eigenen Nachwuchs kam: „Der Junge hat ein Riesenspiel gemacht – Respekt!“
Bei den Null-Achtern wird die Lage langsam aber sicher brenzlig. Nach einem knappen Viertel der Saison steht erst ein Punkt auf der Habenseite. „Vier Mal hätten wir schon gewinnen können“, rechnete Clemens Bauer hoch: „Es tut mir leid um die jungen Spieler, die sich voll reinwerfen, aber nicht belohnt werden.“
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