Fußball-Bezirksliga: – Als Schiedsrichter Uwe Müller zum letzten Mal seine Pfeife ansetzte und zur Mitte zeigte, brandete Jubel auf. Die Spieler des FC Schönau rissen die Arme hoch, lagen sich freudestrahlend in den Armen. Entsprechend die Reaktion beim Gastgeber SV Buch. Missmutig trabte die Elf ihrem Trainer Daniel Pietzke entgegen, in Erwartung eines Donnerwetters.
Das Erstaunliche an der Situation aber war: Weder hatte der SV Buch das Spiel verloren, noch hatten es die Schönauer gewonnen: „Aber es fühlt sich halt so an“, gab sich Tim Birkenheier nach dem 1:1 enttäuscht.
Er hatte zwar die Führung durch Denys Martini vorbereitet, aber auch zwei Mal an den Pfosten getroffen, wobei Müller bei seinem ersten Versuch auf Abseits entschieden hatte: „Wenn du kurz vor Schluss den Ausgleich kassierst, ist es einfach bitter.“
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Sieben Minuten vor dem regulären Ende der Partie platzte der Traum des SV Buch vom sechsten Sieg. Lukas Guschel traf mit einem hoch angesetzten Kopfball. Torwart Jannik Strittmatter konnte sich da strecken, wie er wollte.

Der Bucher Schlussmann kam nur noch mit den Fingerspitzen dran, musste den Ball hinter sich ins Netz fallen lassen. Der im Sommer vom FC Zell zurück gekommene Guschel hatte mit seinem fünften Saisontreffer den ersehnten ersten Auswärtspunkt klar gemacht.
Ein Gegentor, das sinnbildlich für den Auftritt des SV Buch war. Schon nach wenigen Minuten war Daniel Pietzke laut geworden. Am Spiel seiner Elf fand er wenig Gefallen: „Ihr schaut nur zu“, rief er nicht nur einmal aufs Feld.

Und dabei agierte der FC Schönau nicht zwingend oder gar gefährlich – was ihn gerade so gefährlich machte. Der Ausgleich schien trotz allem jederzeit möglich. Und prompt gelang er auch.
Lob für den ersten Auswärtspunkt
Die Elf aus dem oberen Wiesental war mit knappem Personal angereist: „Zwölf Kaderspieler haben heute gefehlt“, so Trainer Christian Lais, der nicht umhin kam, seine Elf für den ersten Auswärtspunkt zu loben: „Angesichts der Personallage muss ich Punkt doppelt so hoch bewerten. Meine Spieler haben das großartig gemacht, keiner hat nachgelassen und immer an sich geglaubt. Eine Niederlage bitter und höchst unverdient gewesen.“

Aber Lais wusste auch, dass der Punkt am seidenen Faden hing. In den letzten Minuten drehte der SV Buch nochmals richtig auf, nahm die Partie endlich ernst.
In dieser Phase wuchs Philipp Georg über sich hinaus, hielt im Strafraum einen Schuss nach dem anderen, klärte sogar 25 Meter vor dem Tor per Kopf gegen Samuel Seitz.
Und als er beim Kopfball von Jan Körner geschlagen schien, kratzte Nicolai Behringer den Ball von der Linie.

„Uns fehlte am Ende vor dem Tor das Glück. Aber das haben wir uns auch nicht verdient“, konstatierte Daniel Pietzke: „Die vergangene Woche lief bei uns nicht gut. Entsprechend hat sich abgezeichnet, was wir geboten haben. Der FC Schönau hat es uns schwer gemacht und den Punkt hier nicht gestohlen.“
Jetzt kommen die „Rebland-Wochen“
Dem Gast macht die kämpferische Leistung viel Mut für die anstehenden „Rebland-Wochen“. Unterbrochen vom Spiel in Wittlingen kommen der TuS Binzen und der VfR Bad Bellingen ins Jogi-Löw-Stadion, danach geht‘s zur SG Mettingen/Krenkingen. Vier Aufgaben, die für Christian Lais nach dem 1:1 offensichtlich etwas an Schrecken verloren haben: „Wenn man in Buch besteht, ist alles möglich und unbesiegbar ist in dieser Liga ohnehin niemand.“
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