Fußball-Bezirksliga: – Schon weit nach Spielschluss kam Tim Schillinger, Mittelfeldspieler des VfR Bad Bellingen, auf Pascale Moog zu. „Hier, trink erstmal ein Bier“, sagte Schillinger, wollte Moog nach dem deutlichen 2:7 des SV Jestetten, was voraussichtlich den Abstieg aus der Bezirksliga bedeutet, ein bisschen Trost spenden. „So recht will ich nicht dran glauben, dass wir noch drin bleiben“, beschrieb Moog seine Gefühle.
Am Ende gibt die gegenüber dem SV 08 Laufenburg II um zwei Treffer schlechtere Tordifferenz den Ausschlag, dass die Jestetter acht Jahre nach dem Aufstieg wieder zurück in die Kreisliga A antreten müssen.
Den Glauben daran, dass entweder die Rettung des FC Erzingen – durch einen Erfolg des FV Herbolzheim in der Relegation zur Verbandsliga – oder dass der VfB Waldshut die Relegation gegen den FC Emmendingen erfolgreich bestreitet, ist Moog etwas abhanden gekommen: „Wir sind nicht heute abgestiegen und haben es auch nicht in diesem Spiel verkackt“, so Moog. Das seien zuvor beim 0:1 gegen den SV Buch und beim 2:2 gegen den FC Wittlingen passiert.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Durch das Fehlen von mehreren Stammspielern, die privat an einer Hochzeit in Italien weilten, sah es bereits vor Spielbeginn „nicht gerade rosig aus“ für den SV Jestetten. Lange Zeit hielten die Gäste bei brütender Hitze die Partie offen. Der VfR Bad Bellingen konnte kaum einmal die stabile Abwehr aushebeln.
Zwar hatten die Gäste offensiv auch nicht viel zu bieten, doch urplötzlich hatte Marco Lohr die Führung auf dem Schlappen. Sein Weitschuss klatschte jedoch nach 22 Minuten nur an das Aluminium. Kurz danach war Trinkpause, und besonders die Hausherren hatten wohl den richtigen Schluck genommen.
Innerhalb von zwei Minuten brachte Tim Siegin und Laurenz Hiller per Doppelschlag (26., 28.) den VfR Bad Bellingen in Führung. Nur fünf Minuten später sorgte jedoch Lohr für den Anschlusstreffer.
Die Hoffnung lebte weiter. Aber kurz vor und nach dem Seitenwechsel schossen Tim Schillinger und Siegin, mit seinem 200. Treffer im VfR-Trikot, einen komfortablen Vorsprung heraus.
Marco Lohr verkürzte dann erneut, stellte auf 2:4 (64.). Zu diesem Zeitpunkt lag der SV 08 Laufenburg II in Tiengen mit 1:3 zurück. Somit wären die Jestetter bei diesem Spielstand gerettet gewesen.

Doch ein weiterer Doppelschlag von Enno Meyer und Siegin beendete zumindest vorläufig die Hoffnungen der Gäste. „Ich spekuliere nicht“, sagte Moog: „Ich kenne mich hier aus. Es ist jetzt mit meinen Jestettern der fünfte Abstieg, den ich erleben muss.“
Beim VfR Bad Bellingen herrschte nach Spielende viel Feierlaune, auch bei Trainer Peter Johann, der im Frühjahr für den zurückgetretenen Thomas Wachenheim zurück an die frühere Wirkungsstätte gekommen war. Sein Fazit fiel beim Tabellenachten letztendlich zufrieden aus: „Unterm Strich haben wir unser Mindestziel erreicht. Man sieht, was die Mannschaft für Potenzial hat, wenn der Druck weg ist.“ Seine Elf habe sich beim 7:2-Sieg „nochmals mächtig ins Zeug gelegt.“
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