Fußball-Bezirksliga: - Der TuS Stetten setzte mit seiner – zumindest quantitativen – Rumpf-Elf ein deutliches Zeichen. Mit 6:2 gewann das Team von Sascha Müller beim FC Schlüchttal und bescherte den Gastgebern in Ühlingen eine kapitale Bauchlandung zum Saisonauftakt: „Saft- und kraftlos“ nannte denn auch Michael Gallmann den Auftritt seines Teams und ergänzte sarkastisch: „Fast schon gut, dass nicht viele Zuschauer da waren, die sich den enttäuschenden Aufritt anschauen mussten.“
Dabei hatten eher die Gäste vor dem Anpfiff ein ungutes Gefühl: „Keine Leute und die 2. Mannschaft spielt parallel“, erklärte Trainer Sascha Müller den Umstand, dass er mit nur elf Spielern angereist war: „Co-Trainer Servet Ay-Güven und ich sind die Ersatzleute. Spielen werden wir nicht können, denn dann hätten wir weder Linienrichter noch Betreuer. Wie ich die Sache einschätze, werden wir noch eine Strafe zahlen müssen, weil wir keinen Platzordner benennen können“, war Müller fast schon bedient.

Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Doch sein Team ließ weder schlechte Laune noch den Gegner aufkommen. Kaum hatte Uwe Seifert die Partie angepfiffen, übernahm der TuS Stetten das Kommando, lancierte einen Angriff nach dem anderen. Vieles lief über Ex-Profi Fabio Viteritti, der Dreh- und Angelpunkt war: „Er ist sofort in der Bezirksliga angekommen“, freute sich Müller über seinen spielenden Co-Trainer, mahnte ihn aber, die Kollegen nicht zu vergessen: „Er muss lernen, dass viel über die Mannschaft läuft.“

Und wenn diese Mannschaft mal in Schwung kommt, lässt sie sich kaum stoppen: „Dann sind wir schwer zu besiegen, wenn es gut läuft“, freute sich Müller über den ersten Saisontreffer nach 15 Minuten. Mit einem Freistoßtreffer aus gut 23 Metern leitete Amin El Ghazi den deutlichen Auswärtssieg ein: „Wurde ja auch mal Zeit, denn in der letzten Saison haben wir im Kreis Waldshut kein Spiel gewonnen.“
Dieser Bann war spätestens mit dem 0:2 durch Viteritti gebrochen. Noch vor der Pause legten Mikail Alici und Marc Müller zwei weitere Tore nach. Dem FC Schlüchttal drohte spätestens mit Viterittis 0:5, sechs Minuten nach dem Seitenwechsel ein Debakel, zumal bis dahin keine ernst zu nehmende Torchance erspielt worden war.
Und doch gelang es, das Ergebnis etwas erträglicher zu gestalten: „Wir kamen etwas besser aus der Pause“, so Michael Gallmann, der schon vor Spielbeginn Florian Frommherz (Leiste) kurzfristig durch Michael Selb ersetzen musste. Auch der privat verhinderte Thomas Lang fehlte an allen Ecken und Enden.
Mit zwei Treffern binnen sechs Minuten brachte Nico Reichardt seine Elf auf 2:5 heran, plötzlich keimte so etwas wie Hoffnung bei den Hausherren: „Wir hätten sogar noch ein drittes Tor machen können“, erinnerte Gallmann an eine gute Chance für Marvin Kalt.
„Ohne die Gegentore wäre es ein Traumstart“
Gegentore, die Sascha Müller fast schon wieder die Stimmung verhagelt hätte: „Das wäre total unnötig. Wie haben sie eingeladen“, schnaubte er: „Wenn wir diese beiden Dinger nicht kassieren, würde ich sogar von einem Traumstart sprechen.“

Für Michael Gallmann und den FC Schlüchttal war es vor der Fahrt zum SV Herten – ohne Nico Reichardt (Urlaub) und Marvin Kalt (privat verhindert) – sowie dem danach anstehenden Derby gegen die SG Mettingen/Krenkingen eher ein Albtraumstart: „Angesichts der klaren Führung und der hohen Temperaturen hat der Gast einen Gang zurück geschaltet“, befand Gallmann und gab zu: „Sie deuteten aber an, dass sie nachlegen können, wenn es nötig wird.“ Das tat dann auch Marc Müller, der einen Strafstoß – nach Foul von Tobias Eichhorn an Fabio Viteritti – sicher zum 6:2-Endstand verwandelte.
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